Erfahrungsbericht Winterhell Hindernislauf Nürnburgring 2019

Super toller Bericht von unserer Ines. Nehm dir die Zeit und ließ ihn dir bis zum Ende durch.
Es passt vielleicht nicht zur üblichen Facebook Verwendung, aber ich nutze diese Plattform sehr gerne so, wie ich sie für mich als sinnvoll betrachte.
„Unser Leben ist keine Privatsache. Eine Geschichte, die du erlebt hast, kann auch für andere hilfreich sein, aber nur, wenn du sie weitererzählst – Der Pfad des friedvollen Kriegers von Dan Millman“ 😊
…warum ich schmunzelnd im Tunnel auf dem Weg zum Start bei einem OCR Lauf, namens #Winterhell, gestern auf dem Nürburgring, an dieses Buch denken musste…
Aber ich fange mal besser von vorne an. Ein etwas anderer umfangreicher Bericht zum russischen Hindernislaufformat am 26.1.2019 in der wunderschönen Eifel -als Teilnehmer – für alle die gerne lesen:
Die Hindernisläufe der letzten 1,5 Jahre waren bei mir eher spontan und hatten viel mit lernen, ran tasten an den Sport und austesten für mich selbst zu tun. Den Lebensumständen geschuldet, konnte ich oft mit Training nicht umsetzen, was man so braucht bzw. können sollte, um so einen Hindernislauf gut zu meistern. Ich rede von können, gut meistern, Hindernisse bewältigen, nicht „durchhalten“. Durchhalten war nie mein Problem, auch die Hindernisse waren relativ schnell gut machbar für mich, aber „Läufer, Jogger“ war ich noch nie und ist nach wie vor, tatsächlich ein Punkt den ich gezielt trainiere. Kälte musste ich feststellen, ist auch nicht gerade mein Freund, aber ich lasse nicht locker – ich weiß, wir mögen uns insgeheim und werde da hartnäckig bleiben. Für manche Freunde lohnt sich das❄️😍💪😉 Im Dezember konnte ich beim „Red Bull All In“ beim 2,5km Sprint mit 15 Hindernissen auf Zeit, bei -15Grad sehr gut sehen, dass Höhenmeter, Sprint und Kälte in Kombi, echt harte Brocken für mich sind. Auch dabei, waren nicht die Hindernisse das Problem, sondern das Wetter und meine persönlichen Defizite, um weiter zu kommen. Bereits vor diesem Erlebnis hatte ich großen Respekt vorm Winterhell und kenne das Eifelwetter nur zu genüge. 10 Jahre Rock am Ring🤘🤘, mehr muss ich nicht sagen. Die Ringrocker unter euch, wissen wovon ich rede😉
Zum Start, als Auftakt meines neuen OCR Jahres 2019, habe ich mich also ganz bewusst für die kleinere 12km Distanz mit 30+Hindernissen entschieden. Ich möchte meine „Sache“ gut machen, nicht „irgendwie“ ins Ziel kommen. Zumal ich auch kein Fan von Runden bin. Die andere lange 24km Strecke, war nämlich 2x die 12km Strecke zuzüglich 3 Hindernisse, laut Veranstalter. Mein Ziel war es für diesen Lauf, mit der Kälte klarkommen, so gut joggen zu können, dass ich nicht auskühle, alle Hindernisse zu bestehen und natürlich als Team Spass dabei zu haben. Die Zeit war mir tatsächlich egal. Bevor ich mich an Zeit oder extreme Distanzen wage, wie im Iron oder Ultra Format, sollte erstmal das Laufen besser gehen. Hier kam der neue Punkt „Winter“ eben auch noch dazu.
Wir waren wieder 5 Mädels, darunter Corinna Müller , Jana Öhlbach und ich zu dritt in der 12er Distanz und zwei starteten in der 24er, Judith Jung und Barbara Gressnich.
Bei uns drei war ganz klar, wir starten als Team und gehen dementsprechend auch nur als Team ins Ziel, egal in welchem Tempo. Auch die beiden anderen Mädels machten diesen Deal für sich. Läuft man „erfolgsorientiert“, macht man das eher allein. Das bespricht und weiß man aber vorher.
Diese Läufe im Team zu bestehen, zu erleben, ist eine ganz eigene wunderbare Erfahrung, die ich niemals missen möchte. #NieohnemeinTeam❤️ Es ist oft der gleiche Ablauf. 5-7 Tage vor Event wird der organisatorische Ablauf besprochen, alles noch easy. 3-5Tage davor die ersten Unsicherheiten bei der Klamottenwahl. In den letzten 48 Stunden vor Start dann, bekommt fast jeder nochmal Panik, fühlt sich plötzlich totaaal unvorbereitet, kränklich und die ein oder andere denkt sehr wohl am Abend davor diesen einen Gedankengang…“was mach ich da eigentlich? Das letzte Training lief so kacke. Warum tu ich mir das nochmal an? Soll ich es vielleicht sein lassen und nur so mitfahren?“ Dann hilft die Gruppe unglaublich, denn irgendeine ist ruhig und findet meistens die richtigen Worte. Beim Theater nennt man das Lampenfieber und Generalproben gehen bekanntlich sehr oft schief. Also weg mit den negativen Gedanken. Sachen packen, versuchen früh zu schlafen (klappt bei mir fast nie) und am morgen mit reichlich Verpflegung oder gar gemeinsamen Frühstück durchstarten. Auf der Autofahrt wird mit Witzen, Motivationen und etwas Überheblichkeit sämtliche Nervosität verdrängt. „Einchecken“ vor Ort, umziehen, gefühlt 1000 mal aufs Klo rennen, das alles wurde bei vielen von uns Routine, fast schon Ritual. Insgeheim weiß jeder, egal wie es läuft, man ist mit seinen Emotionen nicht allein und das Ereignis mit dieser wunderbaren Crew zu erleben, wird grandios. Diese Zuversicht macht uns mutig. Das gemeinsame Training stark. Das ist, was ein gutes Team ausmacht, finde ich zumindest. #besteCrew
Auch ist man irgendwie nicht mehr fremd in dem Sport. War zwar eine neue Location für uns, aber man kennt den Ablauf, sieht tatsächlich die gleichen Grüppchen und auch von anderen Läufen einige bekannte Gesichter. Es herrscht eine bunte Mischung an Leuten, die einfach angenehm sind. So wundert es wohl von uns „Verrückten“ niemand, ein Teilnehmer zu sehen, der zusätzlich einen Baumstamm mit sich trägt-während dem gesamten Lauf. Völlig okay, wer kann, der kann, geile Nummer!
Ansonsten sah man bereits im Vorfeld, dass der russische Veranstalter wohl extrem auf Höhe steht. Mut und Wagnis waren ganz schwer gefragt bei diesem Event. Das war mir klar, dazu wollte ich mir aber bewusst keine Gedanken machen und einfach vor Ort nach „gutem Gefühl“ entscheiden.
Es gab also Mauern, viele hohe Netze zum überklettern, Stufen in die Höhe erklimmen, Schrägrampen mit Seilen hoch zu ziehen, fast doppelt so hohe Kletterseile, als bei anderen Läufen und selbst sämtliche Hangelsachen, Ringe, Stahlräder waren in Höhen, die sehr Respekt einflößend waren und somit zusätzlich für Unbehagen sorgten. Das war nicht nur mein persönlicher Eindruck, sondern zeigte sich auch beim „ran kommen“ an bestimmten Hindernissen. Dazu kam Gewichte tragen, in Form von Sandsäcken hochziehen, Autoreifen oder Eimer mit Steinen einen Parcours tragen. Noch einiges balancieren, eine sehr anspruchsvolle Dip-Strecke und natürlich Hürden in verschiedenster Form. Drüber, drunter, unter Stacheldraht robben, ein steiler Geröllhügel erklimmen – das übliche an Hindernissen eben. Es hat bei mir persönlich alles sehr gut geklappt in der Ausführung. Kraft, Hangeln, selbst joggen, war kein Problem. Gute Vorbereitung hat sich also ausgezahlt. Und ich muss zugeben, wenn man (verursacht durch Massenstarts, was echt nicht gut ist) an Mauern 25Minuten ansteht oder bei den Monkey Bars ewig wartet und somit zwangsläufig beobachtet, wie wenige Teilnehmer diese Hindernisse tatsächlich alleine bewältigen können, waren das auch ganz neue Eindrücke für mich. Ich sah zum ersten Mal, was ich schon alles gelernt habe und wirklich gut kann. Wenn riesige Menschen an Mauern sich abmühen, alleine scheitern, sie nur mit Hilfe überwinden und dann dir zusehen und anerkennend sagen „Respekt, sehr gut gemacht.“ Oder man an den Monkey Bars und Stahlrädern hört, wie Anstehende dich beobachten und sagen „oh okay, so macht man das also“ oder „das sieht echt leicht aus, wenn man es eben kann“, da war ich echt stolz und zufrieden mit meiner eigenen Leistung. Allerdings gehöre ich mit einer Körpergröße von 1,76m auch nicht zu den kleinen, also schon ein Vorteil, gegenüber den meist kleinen Frauen. Bei Männern liegt es wohl eher am Krafttraining. Diese Hindernisse zu schaffen, kann man eigentlich sehr gut mit Klimmzügen trainieren. Auch Klettertechniken muss man lernen und vor allem üben, dann klappt auch eine sichere Ausführung.
Dennoch gab es ein Hindernis im Vorfeld und 3 Hindernisse, die mich vor Ort vor die Wahl stellten, ein großes Verletzungsrisiko in Kauf zu nehmen bzw. Ängste zu überwinden.
Vor Ort, war dies zum einen das Kletterseil. Ich habe noch keine Angaben vom Veranstalter gefunden. Die hohe Schrägwand war aber bereits 6Meter und so würde ich sagen, das Seil war gefühlt 8-10Meter vertikal hoch zu klettern. Ich bin ziemlich sicher 2/3 hochgeklettert und war auch der Meinung den Rest gut zu schaffen. Dann habe ich runter gesehen und die dünne Matte, wie man sie auf Turnwägen gestapelt normal vorfindet, betrachtet und mich dazu entschlossen, wieder runter zu klettern. Bis hoch und dann loslassen, mit einer Hand die Glocke läuten, dabei vielleicht doch abzurutschen, das war es mir einfach nicht wert.
Fast gleiches galt bei „Wheel of Steel“ einem mir altbekannten „Händezerstörer“ das ich im Viking Format bisher nur maximal bis zur Hälfte geschafft habe (allein und nur mit Händen). Hier war der Abstand zum Boden wesentlich höher und es gab keine Matten. Für mich ein grandioser Erfolg, denn ich habe es fast ganz geschafft dieses Mal. Das nicht ganz ist völlig in Ordnung, ich weiß woran es lag. Es geht nur ohne Handschuhe und man spürt wie die Finger von jeder kalten Metallstrebe auf der Hangelstrecke immer kälter werden, während man das Rad bewegt. Gesundheitsbedingt habe ich oft mit steifen Fingern zu kämpfen und Kälte macht sie an manchen Tagen fast unbeweglich. Wenn man das fühlt, verliert man die Kontrolle der Griffkraft recht unvorhersehbar. Ich hätte es gerne bis zum Ende versucht, es fehlte wirklich nicht viel, aber ohne Matten, war leider auch da dieser Moment, wo ich mich für ein gezieltes loslassen entschieden habe. Jana hatte mich laut angefeuert, meinte „Ines mit dem Fuß wärst du bereits an die Glocke gekommen, aber ich habs in deinem Gesicht gesehen. Du hast lieber losgelassen, bevor du abrutscht und dir weh machst“ und ja, sobald ich mich nicht sicher fühle, macht für mich manches Risiko kein Sinn.
Nummer 3 vor Ort war so hoch, wie kein anderes. Es galt ein Netz in Schräglage über Kopf hängend bis ca.3Meter hoch zu klettern, dann mit einem Switch hoch in eine krabbelnde Haltung zu wechseln und das Netz weiter bis zur Spitze in bestimmt 10 Meter Höhe hoch zu klettern. Oben umsitzen, das gleiche rückwärts auf der anderen Seite wieder runter mit dem Switch zum Hängen. Da stand ich nun vor einem Hindernis und habe zum ersten Mal überlegt, es nicht zu versuchen. Es war so abartig hoch und nur ein Netz über etwas Stahl, unten Strohballen. Hier wusste ich eigentlich, Netze kann ich gut, machen mir normal nichts aus, aber der Switch in der Höhe und die gesamte Höhe, ließen mich echt stocken. Meine Höhenangst wurde schon viel besser, aber weg ist sie noch lange nicht. Die liebe Corinna hatte zwar selbst großen Respekt, aber ganz schnell bemerkt, wie still und regungslos ich davorstand. So ging sie mutig voran und motivierte mich, ihr zu folgen. Also Kopf aus. Im hier und jetzt, einfach machen. Diese Angst ist nur in meinem Kopf. Das Netz war am Boden relativ gut abgesichert und auch keine Maschen, wo man durchrutschen konnte. Also los.
Der Switch klappte wunderbar, auch die Ausführung und der weitere Weg nach oben, gefühlt war es die reinste Hölle-für mich. Aber das hatte ich ja gebucht, ne…einmal WinterHell bitte! Mein ganzer Körper hat gezittert und ich merkte, wie Panik in mir aufstieg, als ich fast oben war. Hoch, runter, um mich sehen, konnte ich nicht- nur stur auf das Netz. Hätte ich nicht die beruhigende Stimme von Corinna oben sitzend gehört, ich hätte mich wohl kurz vor der Spitze einfach nur noch ins Netz geklammert. Im Kopf bin schon durchgegangen, was ein Hubschraubereinsatz wohl kostet, wenn er mich hier oben „entfernen“ muss. So weit kam es zum Glück nicht und wir waren beide mega erleichtert heil unten angekommen. Meine Pulsuhr hat mir heute beim Auslesen verraten, das dies wohl wieder so ein Moment war, der mich evtl. hat 10 Jahre altern lassen. Egal, ich hab´s gemacht und geschafft. Genau daran arbeite ich ja, meine Angst vor Höhe zu überwinden. Danke Mädels fürs anfeuern, eure gute Laune und die tolle Unterstützung bei meinen „Höhenflügen“. Dafür knie ich mich auch gerne jederzeit für euch in den Dreck und spiele Podest
Nummer 4 der Hindernisse, was im Vorfeld bei mir große Skepsis in Bezug auf Verletzungsrisiko schon weckte, war bei unserer Ankunft fast im Ziel, gesperrt. Und zwar genau aus diesem Grund. Leider kamen wir gerade dazu, als ein verunglückter Teilnehmer komplett geschient abtransportiert wurde. Und später bekam man zu hören, dass es wohl 2 schwere Unfälle dort gab und das Hindernis ziemlich schnell gesperrt wurde. Es war ähnlich der „Flying Ragnar Schaukel“ beim Strong Viking. Auf eine hohe Plattform steigen, an eine Stange hochspringen und mit Schwung vor schaukeln. Dann loslassen, im Flug eine Glocke läuten und in freiem Fall runter im Wasser landen. Gleicht wohl einem Sprung im Schwimmbad vom Turm aus 3Metern Höhe. Mit Wasser ok, aber auch mit 2-3Meter tiefem Wasser, habe ich die Erfahrung gemacht, auf dem Boden unsanft aufzukommen und mir ordentlich die Hände aufgerissen. Hier gab es aber kein tiefes Wasser, sondern eine Hüfthohe Matte für die Landung. Mein Plan war, ansehen, abwägen und evtl. auslassen. Die Entscheidung wurde mir hier abgenommen und es tut mir unendlich leid, für die verletzten Teilnehmer, dass der Veranstalter da bereit war, so ein riskantes Hindernis in der Form anzubieten. Ich hoffe sehr, es geht Ihnen bald wieder gut.
An der Stelle möchte ich auch dem Veranstalter von #Winterhell so aufregend es ist, sehr ans Herz legen, manche Hindernisse einfach besser zu sichern oder kein unnötiges Risiko für den Kick zu schaffen. Das ist meiner Meinung nach, nicht warum Menschen diesen Sport betreiben. Ich unterhalte mich bei diesen Läufen sehr gern drumherum mit Leuten. Das sind alles Sportler und ich habe noch keinen gehört, der hier einen riskanten Kick sucht und dieses Risiko einer gesunden Saison vorzieht. Distanz auf Zeit gut meistern, anspruchsvolle Hindernisse und eine interessante Location reichen völlig als Herausforderung aus und stellen bereits selbst „den Kick“ da. Wenn man mit dem Sport beginnt, kommt erst das „überleb ich das?“, beim nächsten heißt es wohl “was schaffe ich?“ und am Ende „wie schnell schaff ich das?“. Noch keinen habe ich gehört sagen „trau ich mich das?“ oder „ich such den Kick der gefährlichen Hindernisse“. Ja, vielleicht denkt der ein oder andere so, aber letztendlich will sich niemand verletzen und es gibt jede Menge sicherere Hindernisse, die trotzdem einen Haufen Mut erfordern.
Der zweite nicht so geile Punkt…auch wenn wir witzigen Smalltalk hatten, mit verschiedenen lieben Menschen beim Anstehen, hat auch da keiner Lust auf das lange Warten. Beim Start machen Startwellen also absolut Sinn, was auch andere Formate so anwenden, sonst staut es sich nur.
Alles in allem stelle ich fest, war es wenig, wie ich es erwartet hatte. Nicht zwingend dem Veranstalter geschuldet, mehr der Kombination von Gegebenheiten. Es war nicht soo kalt, sogar 2 Grad plus, Schnee war nur noch im Gelände oder Matschreste, also hatte ich keine Probleme mit der Kälte. Die Strecke war fast ausschließlich auf Asphalt, auf der Nordschleife. Das wusste ich zwar, hab aber jetzt für mich ganz klar festgestellt, im Wald, auf freiem Ackergelände gefällt es mir einfach besser. Die Hindernisse und das joggen klappten sehr gut, da hat sich bei mir das Training echt ausgezahlt, was mich unglaublich gefreut hat und schon überraschend für mich war. Fettes Danke an der Stelle an Kevin Dean Kowalczyk und #Generationathletic für das tolle Trainingsgelände mit mega Hindernissen und das Rausquälen am Wochenende 6Uhr morgens, um mein persönliches Lauf-Beast zu wecken.💪💪💪
Fazit: Bei dem Winter OCR gab es einen guten Mix aus schönen Hindernissen, wo einige etwas besser gesichert sein könnten und eine bessere Orga des Starts wäre wünschenswert, ansonsten top. Es gab heiße Duschen danach, ich muss nichts weiter dazu sagen, außer-Wellness! Sehr, sehr angenehm.😍🥳 Für mich ist allerdings Winterhell nur noch spontan interessant, wenn tatsächlich Schnee liegt. Das ist dann mein persönliches Wintermärchen, auch wenn es für einen Tag zur „Winter Hölle“ wird😉
Mein Gefühl wurde jedenfalls bestätigt, was ich vorm Lauf bereits hatte. Ich war nämlich die Ruhe selbst. Zum ersten mal habe ich nicht spontan nach Gefühl gebucht, sondern ganz bewusst für meine persönliche Herausforderung und Vorlieben, passend zu meinem Können entschieden, um eine Art Bestandsaufnahme zu machen. Die Mädels waren teilweise sehr aufgeregt und unsicher, es war fast schon beängstigend, wie ruhig ich da ran ging. Ich fühlte mich aber komplett gut vorbereitet. Passendes Training, richtige Kleidung und schauen wie es wird. Wie ich mit der Kälte klar komme, darauf hatte ich kein Einfluss. Ich wusste nur, dieses Mal passten meine äußeren Lebensumstände und das nötige Training einfach zusammen. Tatsächlich hatte ich mir schon vorher ernsthaft überlegt, wenn das mit dem Laufen nicht besser wird, den Sport einfach in der Form sein zu lassen. Und dann habe ich dieses Buch mal gelesen. Der Pfad des friedvollen Kriegers. Wirkt im ersten Moment sehr spirituell, aber wenn man es liest, schenkt es einem etwas andere Blickwinkel auf manches im Leben. So lehrt es den Moment bewusst zu leben, wie er kommt. Keine unnötigen Gedanken an zukünftige Ereignisse verschwenden. Die Erkenntnis, dass mich in dem Sport einfach der Weg glücklich macht, nicht das Ziel. „Ein Krieger gibt nicht auf, was er liebt. Er findet die Liebe in dem was er tut“ und „Ein Krieger agiert, nur ein Narr reagiert“. Ja, das mit dem Krieger hört sich schon monumental an und ist ein hartes Wort, ich weiß…und ich ein Krieger, niemals…hahaha, eher gefriert die Hölle😁. Den Aussagen dahinter, konnte ich aber sehr viel abgewinnen und sie blieben positiv hängen. Das „friedvolle“ gefiel mir immer sehr und ist ein ganz wunderbares Wort oder eben Art von Umgang mit allem im Leben.🤲
So liefen wir also Richtung Start, ich sah auf mein Winterhell Leibchen herunter und musste schmunzeln. Sagte zu den Mädels „wir sind ja Krieger, das wusste ich gar nicht“ ich hatte das Ticket nicht selbst gebucht und die Namen der Distanzen waren mir nicht bekannt.
Mir viel ein Dialog ein, den ich gelegentlich in echt mit manchen Personen, die sich einfach um mich sorgen, so ähnlich führe. Meine Vorliebe zum OCR, diesem extremen Sport, versteht nicht jeder. Die Frage „Warum machst du sowas nur? Das ist doch verrückt“ habe ich durchaus schon öfter gehört. Der Dialog ging etwa so:
Dan fragt: „Du hast den Verstand verloren, weißt du das?“ Sokrates antwortet: „Dafür habe ich ein Leben lang üben müssen.“
Vielleicht bin ich ja doch ein Krieger, aber definitiv ein durch und durch friedvoller! Gestern, auf dem Nürburgring war ich es jedenfalls und hatte riesen Spass mit meiner Crew, in der doch auch stellenweise zugefrorenen Winterhölle!!!😈💪
Also sag niemals nie, vielleicht steckt ja in jedem von uns ab und zu ein friedvoller Krieger und vielleicht auch wieder nächstes Jahr in mir. Wenn bei Winterhell zum Start wieder Metallica ertönt…war schon sehr geil🤘🤘🤘.
Schau mer mal😎, ist ja noch lange hin.
Hier und jetzt, fühl ich mich richtig gut und sage einfach nur noch „Gute Nacht.“ Ende der Geschichte…für heute

Erfahrungsbericht Red Bull All-in 2018

Ein Bericht aus Teilnehmersicht von Generation Athletic Member Ines zum „Red Bull All In“ OCR Winter Kurzstreckenlauf im K.O. System:
Was war das aufregend am Samstag, aber ich fange mal von vorne an…
Es war ein ganz neues Format im OCR Sport, ein Hindernislauf mit kurzer Distanz auf Zeit im Dezember. Die Hindernisse mehr als hart, einige voneinander abhängig und vor allem mit mehreren, wo es nur ein Versuch gab. Das letzte machte dem Namen „All in“ alle Ehre. Ein 36 Meter langes respekteinflößendes Hangelhindernis, dass alles was Spaß macht vereint. Wenn man es schaffte, sorgte es dafür, dass die Zeit eigentlich egal war und man weiter wäre. Denn hier war die Schwierigkeit, es überhaupt zu schaffen, was nur sehr Wenigen gelang, die Herausforderung. Hatte man sein Bändchen noch, gab´s 3 Versuche, ansonsten wurde man disqualifiziert. Aber mehr dazu später.
Ich hatte mich durchaus gut vorbereitet, dennoch war es etwas ganz neues und auch mein erster Winterlauf. Also keine Ahnung, wie ich mit der harten Vollgas Belastung und der Kälte klarkomme. Dazu kommt meine Höhenangst und es war klar, dass die Sprungschanze irgendwie mit dabei ist. Die Tickets waren schon lange gekauft und ich war guter Dinge, trotz der stressigen Wochen gegen Jahresende. Kurz habe ich mich gefragt, was mich geritten hat, das noch zu machen. Richtig, ich liebe den Sport, auch wenn ich es nur Hobby mäßig betreiben kann und dazu die Natur, Berge und vielleicht etwas Schnee…ein Traum in weis
Aber in den letzten Wochen hat es mich dermaßen eingeschüchtert, dass sämtliche Weltmeister, Top Athleten und Profisportler des OCR Sports aus aller Welt wohl daran teilnahmen, dass ich mich immer wieder fragte, ob ich es überhaupt versuchen soll. Auch das Verhältnis der Geschlechter war wieder Bände sprechend. 410 Männer und 90 Frauen, in getrennter Wertung.
Dann kam die letzte Woche eine weitere Schockmeldung für mich persönlich, es liegt definitiv Schnee, sehr schön -ABER es hat nur -15 Grad. What? Das war der Moment, wo ich tatsächlich gedanklich dabei war abzusagen. Aber ich hab´s nicht getan, Fokus auf „Was kann ich noch verbessern“!
Ich habe also meine Ausrüstung überprüft, etwas aufgerüstet und mir 24 Stunden vorm Lauf immer wieder Mantras in den Kopf gerufen, um meine Angst zu vertreiben. Gutes Mindset soll ja helfen. Es ging um Kraft/Durchbeißen und Hitze/inneres Feuer, wer sonst noch dabei ist, wurde ausgeblendet. Die ermutigenden Worte meiner Liebsten die Tage davor, waren letztendlich ausschlaggebend.
Mich spornt es leider nicht an, wenn man mir sagt, das schaffst du eh nicht weiter. Dieses Gen, es allen beweisen zu müssen, fehlt mir irgendwo. Es ist ein Sport der mir unglaublich Spaß macht und ich möchte es aber gut hinbekommen. Neue Herausforderungen, Ängste überwinden und an den Schwächen feilen, das treibt mich an- für mich. Mein schlimmster Kritiker bin nämlich ich selbst. Und dieser innere Schweinehund hätte fast dafür gesorgt, wirklich zu glauben, ich bin Null vorbereitet und sollte den Platz für andere räumen.
Aber meine positive Gehirnwäsche bei mir selbst, funktionierte. Ich habe sogar versucht, meinen Teamkolleginnen und Freundinnen etwas davon am Vorabend abzugeben, denn denen ging genauso die Klammer, wie mir.
Dort war ich dann eigentlich bestens ausgestattet und fühlte mich bereit. Das Regelbuch kannte ich und auch die Hindernisse. Noch vor Ort ins Athleten Priefing und go! Was mich im Vorfeld so ängstigte, nämlich die Reaktion meines Körpers, auf die ungewohnte Kälte, hat sich so nicht bewahrheitet. Die Tatsache, dass alle Hindernisse vereist waren, die schmalen Berg abwärts Wege teilweise glatt fest getrampelt, waren eine ganz neue unbekannte Schwierigkeit. Mein Körper war warm, gut eingepackt und selbst die 0,5km Eisflussstrecke störte mich nicht. Womit ich allerdings sehr zu kämpfen hatte, waren die Minusgrade in Kombi mit Höhenluft für meine Lunge. Mit Vollgas zu starten, war überhaupt nicht gewohnt, gar gut. Das war eine ganz andere Belastung, als in den Trailläufen der Vorbereitung bei Plusgraden. Ich musste dann komplett das Tempo rausnehmen, weil sonst klar war, dass ich abbrechen muss. Also durchatmen und den Parcours so gut es geht meistern.
Der Start ging rennend vor der Skischanze runter, unten über eine Mauer (1) und dann wieder über immer höher werdende Mauer – Hürden wieder hoch (2). Meine Größe, mag da im ersten Moment ein Vorteil bringen, allerdings musste ich auch ordentlich Kraft aufbringen, mich alleine hoch zu ziehen. Bei den Damen war hierbei Hilfestellung erlaubt, was auch einige brauchten. Ich war froh, dass sie da nicht so streng waren. Das hätte sonst für viele kleinere Frauen leider ein sofortiges aus bedeutet, was sehr schade gewesen wäre. Dann ging´s kurz hoch, wieder runter und ab ins Flussbett (3). Nass und kalt störte mich da nicht, aufpassen nicht auszurutschen war da eher die Herausforderung. Dann ging´s weiter am Hang sich an einem Jeep befestigten Seil hoch zu ziehen (4) und zum „Wurf-Spiel“(5) -reine Glückssache bei mir. Da musste getroffen werden, sonst durfte man nicht weiter. Die Armbandfarbe entscheid, wie schwer ein Folgehindernis wird. Tatsächlich habe ich auf Anhieb getroffen und ein blaues Band ergattert. Ein Wunder, der Hammerwurf an anderer Stelle hat mich schon oft Straf Burpees gekostet Weiter dann zu den Sandsäcken (6). Geschmeidige 50 kg mussten aufgenommen und eine kleine Strecke an einem Holz Jak hängend gestemmt und getragen werden, allein. Anfangs dachte ich, ich breche unter dem Gewicht zusammen, da ich selbst nicht viel mehr wiege und so viel beim Kreuzheben wirklich noch nicht schaffe. Das gleiche Gewicht hatten übrigens die Männer. Wenn man dann aber die Schwungkraft des Pendels nutzt, war es durchaus machbar und ok. Es ging weiter zu gefrorenen Ringen und Seilen (7) am Stück und im Wechsel zu hangeln als Kombi, mit der richtigen Technik ok. Dann bekam ich definitiv Herzrasen, nicht vom Lauf. Bei der Skiflugschanze mussten die Treppenstufen (8) am Rand hochgelaufen werden, unendlich viele Stufen. Ich hatte sie im Kopf eingeteilt in Abschnitte. Kurz stehen, durchatmen und weiter, nicht umsehen. Die Beine waren damit nicht überfordert, aber die Höhenangst meldete sich massiv zu Wort. Ein paar Holzlatten als Geländer, durchsehbare Gitterstufen, immer steil und höher. Ich hatte definitiv Schweißausbrüche und weder oben, noch auf dem schmalen, steilen Weg runter später war es mir möglich irgendwie annähernd die Landschaft zu genießen. Davor und danach, ja. Während -niemals. Ich wäre wohl zur Salzsäule erstarrt und hätte mich keinen einzigen Meter mehr bewegt ohne Hilfe. Also oben angekommen und Überraschung, noch ein Stück höher gehen, dann über ein gespanntes Netz hochklettern, „Top oft the world“(9). Dann kam die „Stair Ladder“ (10) ein aus Holz errichtetes Dreieck. Hoch springen an ein vereistes Brett und schräg in Klimmzugbewegung hoch hangeln, auf anderer Seite wieder runter. Es war wirklich sehr hoch und die eingeeisten Holzbretter fest zu greifen, war extrem anstrengend. Nach 3 Brettern war bei mir Schluss und es gab eine kurze Penalty Laufstrecke. Hier war Hilfestellung zum hochspringen nicht erlaubt und viele gingen gleich weiter zur Strafrunde. Weiter zur Gedächtnis- Combo (11). Blaues Armband vorzeigen und sich eine Kombi merken, in welcher Reihenfolge man später Holz und Steine legen muss. Das war absolut mein Mantra während dem Abstieg. Nur auf den sehr schmalen Weg sehen (in Gedanken „Stein, Holz lang, kurz, kurz“) und ja nichts vergessen oder zu schnell werden, weil es echt glatt und steil am Hang war. In so Momenten meldet sich bei mir immer die Vorsicht / Verantwortung und ich gehe kein Risiko ein. Ich schaffe das nicht auszublenden und wenn es um Bestzeit geht, muss man wohl volles Riskio gehen, denke ich. Darum werde ich auch nie auf irgendeinem Treppchen zu finden sein, was mich aber auch überhaupt nicht stört. So fand ich mich endlich wieder unten vorm „Bavarian Totem“ (12) wieder und shit, war der hoch- schon wieder. Ein gerader Baumstamm, komplett vereist, mit einkerben zum Hoch klettern, wo riesen Abstände dazwischen waren. Ich hatte den Stamm fest umklammert und es fehlte noch eine Höhe. Dann habe ich dummerweise runter gesehen. Ich wollte nur noch zurück zum Boden und weiß nicht, wie lange ich oben den Baum verkrampft umklammerte. Von unten hörte ich jemand rufen „Weiter ganz fest umarmen und kuscheln, dann hoch, du packst das!“ Durchatmen, jetzt bist schon fast oben. Ja, ich hab´s geschafft, bin noch eine Stufe höher und hab mit einer Hand losgelassen zum Glocke läuten. Ich nehme an, dass eher das ganze Teil mit mir umgekippt wäre, als das ich komplett losgelassen hätte, so fest hatte ich den umklammert. Runter klettern ging ratzfatz und sehr gut, komischerweise, blöde Höhenangst. Die Volunteers waren klasse dort. Als ich unten war, gab´s ein Lächeln, Schulter klopfen und „Sau stark. I wär da net hoch“. Was soll ich dazu sagen? Also bedankt und weiter. Hindernis (13) die Kombi legen. Zum Glück nicht vergessen, vor lauter Aufregung. Den Stein fand ich relativ leicht, den langen Baumstamm auch, geschultert und hinbringen. Dann sagte man mir, du darfst auch rollen. Ich habe mich dann erst umgesehen und gemerkt, dass viele die Hölzer über den Schnee rollen. OK, dann die kurzen Baumscheiben/ Stümpfe eben rollen. Waren durchaus schwer, aber rollen ging Bergauf auch nur schleppend, also habe ich sie wieder getragen. Begeistert steht man dann da, juhu ich habe die Kombi nicht vergessen und hört „Richtig, jetzt alles wieder einzeln zurück bringen bitte.“ Ok, na dann. Immerhin konnte ich wohl so noch 8 Damen meines Heats hinter mir lassen. Also noch schnell über einen Holzstapel springen (14) und da war es. Das „ALL IN or Nothing“ Hangelmonstrum (15). Mit Band bekam man 3 Versuche. Ich bin beim ersten gut vorangekommen und dann leider aus dem flow geraten, da ich zu lange hing und einen Übergang suchte. Dann war fast klar, es wird nichts mehr. Alles von vorne, aber mit bereits Unterarmen, wo die ganze Muskulatur zu war. Leider wurde das natürlich nichts, aber immerhin versucht. Viele wagten kurze Versuche und gingen direkt weiter schnell ins Ziel. Ich dachte, meine Zeit ist eh nix und ich will hier alles Mögliche wenigstens versuchen. Es hatten nur so wenige geschafft, dass die meisten über die Zeit dann doch weiterkamen, bei mir hat es leider nicht gereicht. Trotzdem lief ich ohne Schmerzen oder gar ausgekühlt zufrieden durchs Ziel. Vielleicht bin ich letzter, was soll´s. Es war unglaublich lehrreich für die Zukunft. Woran ich noch trainieren muss und gleichzeitig eine ganz wunderbare Überraschung, wie gut vieles geklappt hat. Gute Vorbereitung eben, gutes Mindset und etwas mehr Glaube an sich selbst, hilft enorm.
Ja, ich gehöre zu den Hobbysportlern und nicht zu den Top Athleten. Ich muss zugeben, erst als ich gestern sah, ich bin 64. von 90 Damen und den beeindruckenden Bericht dazu las, habe ich erstmal realisiert, was ich da gemacht habe. Mit wem ich mich tatsächlich gemessen habe und das, als Anfänger im OCR Sport, wo erst seit 1,5 Jahren überhaupt in die Richtung trainiert. Ich bin weder in meinem Job körperlich gefordert, noch habe ich weitere Sportarten, geschweige denn, dass ich je in Höhen nur annähernd gewandert wäre oder wohne. Training geht auch nicht immer, wie ich gern möchte und es bräuchte. Was mich aber wirklich beeindruckte und irgendwie stolz macht, dass ich den Mut überhaupt aufbrachte sowas zu machen, vor allem mit meiner Höhenangst. Nie im Leben hätte ich das von mir vor 2 Jahren noch „Schönwetter-Spaziergänger“ gedacht. Es war so kalt, wer kommt da auf solche Ideen und findet es auch noch toll? Ha, ich. Es war wunderschön dort, wir wären am liebsten geblieben. Die Veranstaltung war Top organisiert und die Strecke hat mega Spass gemacht, von den vielen Lachern und guten Stunden mit dem besten Team, ja inzwischen guten Freunden um mich, ganz zu schweigen. Da saß ich also gestern Abend vor dem Bericht und dachte, krass und ich war dabei. Ich habe es einfach gemacht und hey ein „All In“ ist für jedermann, ohne Qualifizierung, also warum nicht. Ich war ja auch nur im Kopf unvorbereitet
Alles ist möglich, man muss es nur machen und mein Kopf, der weiß das jetzt auch!
Danke, an die Beste Crew für eure Unterstützung von zu Hause und vor Ort.
Danke, an die Trainer für die mega Vorbereitung.
Danke, an meine guten Freunde für eure lieben Worte und das ihr an mich glaubt, wenn ich es manchmal selbst nicht kann.
Würde sagen, nächste Herausforderung kann kommen. Die Eifel im Winter…der Name „Winterhell“ wird wohl Programm und ich werde vorbereitet sein, teilnehmen, Spaß haben und alles geben. Also auf geht´s zum Kälte/Höhe Training, nach dem Lauf ist vor dem Lauf, ne
P.S.:Beim Bericht auf der Red Bull Seite gibt es ein klasse Video mit der Strecke. Wird leider nicht auf fb veröffentlicht.

Ein verdammt ehrliches Rennen – Erfahrungsbericht Ultra Viking

Ein Jahr lang hab ich auf den Tag gewartet, ein Jahr lang hatte ich mich mit meinem eigenen Training auf diesen Tag fokussiert. Der Iron Viking, der Zugspitz Ultratrail, XLETIX Tirol waren alles nur Zwischenstationen, um fuer diesen Tag bestens gewappnet zu sein. Das Training und all die unzähligen Stunden haben sich bezahlt gemacht. Gestern bin ich im Namen Generation Athletic / GNTC Elite beim Ultra Viking (Strong Viking) bei Wiehl gestartet und hab ein wirklich ehrliches Rennen abgeliefert.
Nach einem wunderbaren Frühstück bei Corinna Müller ging es bereits Freitagmorgen auf die Fahrt nach Wiehl bei Köln. Mit am Start Ine Sgl, die mir für die zwei Tage als mentale Unterstützung, als Supporterin, Verpflegerin und gute Freundin zur Seite stand. Nach dem ein oder anderen Stau sind wir dann vor Ort angekommen und haben uns gleich ein Bild von dem Gelände gemacht. Die Location hat einen sehr genialen Eindruck gemacht, die Aufteilung und alles in allem hat gepasst.
Abends gab es dann aufgrund der niedrigen Temperaturen eine wunderbare Suppe, in der wirklich alles enthalten war, was für einen lang andauernden Lauf am nächsten Tag notwendig ist. Dazu gab es das geilste Bananenbrot der Welt, mit Peanut Butter und ü-EI. Da musste ich tatsächlich aufpassen, dass ich nicht zu viel konsumiere, sonst wäre ich den Lauf wahrscheinlich wie ein nasser Sandsack gelaufen.
Die Nacht wurde trotz der durchaus deftigen Temperaturen im Auto verbracht bevor der Wecker um Punkt 6 Uhr nach Action rief. Viel Tee, ein minimales Frühstück und ab rauf zum Gelände. Wurde in der E-Mail noch von einem Start um 8 Uhr gesprochen, so hat sich der Start dann leider doch auf 9 Uhr verlegt. Das war dann der nicht so geile Part gleich am Anfang. Zumal es echt eisig kalt war und der Boden auch mit Frost übersehen war. Also viel bewegen und gedulden, dann passt das schon.
Kurz vor 9 im Startpit dann, knapp 600 Starter, alle Vorbereitungen waren getroffen, die eigene Verpflegungsstation war eingerichtet, ich bin noch auf meinen Teamkollegen Alec Assen (auch riesen Respekt an diesen guten Mann fürs Durchziehen) getroffen und dann, ja dann konnte es endlich losgehen. Als erstes an die Ropes, easy peasy, während sich andere schier einen abgerackert haben. Ja, die richtige Technik macht das Leben so viel leichter Und dann ging es auch schon auf den zweitheftigsten Anstieg, der so richtig schön steil war und gleich mal die Masse trennte.
Und so ging es dann immer wieder von Hindernis zu Hindernis, bergauf und bergab, 2x die 19 km Runde, 1x die 13ner und zum Schluss noch die 7ner-Runde. Zwischendrin konnte man sich dann selbst an seiner eigenen Verpflegungsstation versorgen, was aus meiner Sicht auch unbedingt notwendig war.
Die Landschaft, das Setting war phänomenal und der Veranstalter hat sich wie immer, sehr viel Mühe gegeben. Tolle Wälder, schnelle Downhills und harte Anstiege gepaart mit dem ein oder anderen nicht ganz so leichten Hindernis. Einfach ein perfekter Mix aus allen Welten. Zudem waren die Verpflegungsstationen auch um einiges besser zu den vorherigen Malen und hatten wirklich alles Wichtige mit bei.
Am Ende. 60 km, rund 3300 hm und 150 Hindernisse in 8 1/2 Stunden. Ich hab kein einziges Hindernis geskippt und haette im Traum nicht daran gedacht, ja ich haette mich geschämt, haette ich irgendwas ausgelassen. Insgesamt hatte ich 5 Fails und damit 50 Burpees zu verbuchen, die ich sehr gerne gemacht hab und immer eine nette Abwechslung sind *hust*.
Alles in allem und vor allem für mich ein voller Erfolg. Ich habe nicht ein einziges Energy Gel benutzt (für meine Niereninsuffizienz auch überhaupt keine geile Sache), sondern habe mir meine Energie über ein Energy-Ball-Rezept geholt, dass ich einfach als Masse in Zip-Beutel abgepackt hatte. Insgesamt habe ich über den Lauf 6 Salztabletten zu mir genommen und sonst nur darauf geachtet an den Verpflegungsstationen möglichst viel zu trinken (2-3 Becher).
Meine Taktik ging also perfekt auf und ich hatte keinen einzigen Krampf und war bis zum 45 km topfit. Von 45-50 km hatte ich einen leichten Müdigkeitseinbruch, der ab km 50 aber wieder von ganz alleine verschwand. Damit wollte ich vor allem meine Devise untermauern, dass man nicht auf dieses ganze mega ungesunde Zeug angewiesen ist und auch anderweitig an seine benötigte Energie rankommt.
So und nun zum Schluss. Auch wenn ich weiß, dass ich für mich selbst gelaufen bin und ich jedenfalls ein ehrliches Rennen gelaufen bin, so ärgert es mich doch ein wenig. Ich finde es einfach peinlich, wenn Leute vor dir laufen und einfach Hindernisse skippen und dann noch nichtmal die Strafburpees machen. Klar, verarschen sich diese Menschen nur selbst, aber hey, dadurch werden Platzierungen, Zeiten und alles relativ. Wenn man dann mit nur ein wenig mehr Ambitionen läuft, dann weiß man am Ende leider nicht was wirklich Sache ist, denn der Platz vor dir, könnte auch einfach ein Haufen Hindernisse ausgelassen haben.
Beim Ultra durfte ich das, so wie viele andere ehrliche Läufer leider wieder feststellen und finde es sehr traurig. Daher bin ich voll und ganz der Meinung, dass der nächste Ultra nach dem Reglement der OCR-Series stattfindet Strong Viking Deutschland, Strong Viking, Ultra Viking! Also so, dass an jedem Hindernis auch tatsächlich ein Marshall steht, der darauf achtet , dass entweder das Hindernis oder at least die Strafübungen absolviert werden.
Naja anyway, an all die Hindernisskipper, freut euch über eure ehrlich verdiente Medaille

Zwischen Feuer und Eis | Inside Hell´s Kitchen

Man kann sich einfach nicht ausmalen, was für ein unglaublich geiles Wochenende das war, wenn man es nicht selbst am eigenen Leib erfahren hat und hautnah dabei war. Das erste OCR-Bootcamp powered by Generation Athletic war ein voller Erfolg und hat das Beste aus Technik, Kraft, Kondition und Hindernislauf in drei intensiven Tagen vereint. Hammergeiles Essen inklusive!
Über die drei Tage sind einige geile Bilder entstanden, aber dennoch fangen diese Bilder nicht ansatzweise die Emotionen, das Feeling wie auch das Gesamtsetting des Wochenendes ein. Insbesondere an unserem Highlight, dem 2-stündigen Nachtlauf, können wir euch nur schriftlich teilhaben lassen, dazu aber später mehr. Fangen wir aber erst einmal von vorne an.
Bereits 2017 fand unser erstes Bootcamp statt, allerdings unter einem völlig anderen Motto als das diesjährige. Damals stand alles im Namen des Outdoor-Workouts und nach drei intensiven Tagen, 6 knallharten Workouts und einer super Kanutour in die Gewässer des Rheins waren die Teilnehmer nicht nur platt, sondern überglücklich und verdammt stolz auf die erbrachte Leistung. Damals gab es richtige Toiletten, richtige Duschen, eine richtige Küche, ja man mag fast sagen, es war schon fast ein Luxus-Bootcamp.
Dieses Jahr wollten wir aber was anderes, dieses Jahr wollten wir noch ein bisschen mehr klassischen Bootcamp-Charakter. Wir wollten schwere Bedingungen, noch mehr Outdoor-Feeling und einfach noch mehr von allem. Da wir inzwischen unser eigenes Gelände haben, ist die Entscheidung auch gar nicht schwer gefallen, wo es stattfinden soll. Wir wollten diesmal außerdem den Fokus auf das Hindernislaufen legen, da viele begeistert von den Läufen sind und vor allem, weil wir auch dafür bereits einen soliden Park an Hindernissen vorhanden haben.
Kurz um: Die Idee für das erste OCR-Bootcamp powered by Generation Athletic war geboren.
Und so stand nach wochenlanger intensiver Planung das Bootcamp direkt vor der Tür, denn am Freitag um 18 Uhr war der offizielle Startschuss in einem Kreis um die Feuer-Tonne. Handys wurden den Thrill Sergeant übergeben, unnütze Dinge bereits zu Hause gelassen und der Fokus war voll und ganz auf das Bootcamp gerichtet.
Nach einer kleinen Einleitung wurden Aufgaben verteilt. Pool schnellstmöglich mit Wasser füllen, Gemüse aus dem hauseigenen Garten pflücken und die Vorbereitungen für das erste gemeinsame Abendessen treffen. So war gleich am Anfang und überall auf dem Gelände Bewegung im Spiel, aber die Teilnehmer hatten gleichzeitig die Möglichkeit Gespräche zu führen und sich auf das Wochenende einzustimmen. Zum Abendessen wurde vegetarisch gegrillt, es gab Folien-Süßkartoffeln, Kichererbsenalat mit Zitronen-Öl (Steinel Ölmanufaktur) und in Chili-Öl (Steinel Ölmanufaktur) gegrillte Zucchini-Schiffe mit Ajvar-Ricottapaste. Zum Abschluss wieder an der Feuer-Tonne versammelt, ging es gut gesättigt nach und nach in die Heia.
OCR Bootcamp Teilnehmer
OCR Bootcamp Teilnehmer Essen
Steinel Ölmanufaktur Öle
Day 2:
5:30 Uhr der Pfeifton und 10 Minuten Zeit, in voller Montur am Startpunkt zu erscheinen. Es ist stockdunkel, frisch und genau die richtige Stimmung für einen duften Morgenlauf, natürlich mit Sandsack. Auf dem Weg durch den Wald wird hin und wieder gestoppt. Burpees, Squats und Ausfallschritte werden gemacht. Nach 45 Minuten zurück auf dem Gelände und wer hätte es gedacht, wieder 10 Minuten Zeit. Trinken, Toilette und weiter gehts. Techniktraining fürs Laufen und eine Schippe Sprints oben drauf, gleich anschließend geht es in den Wald, robben, rollen und krabbeln was das Zeug hält. Spätestens jetzt sind alle hellwach, voll mit Dreck und gut gelaunt. Der erste echte Bootcamp-Tag nimmt Gestalt an.
Techniktraining Laufen
Hindernislauf Techniktraining
Nach gut 2 Stunden Morgensport und dem ersten Techniktraining geht es ran ans Frühstück. Rührei, Speck, Kürbiskerne und Gemüse stehen auf dem Speiseplan und füllen die Energiereserven wieder auf. Bei dem Pensum ist jede Mahlzeit ein absolutes Muss und vor allem gut durchdacht. Neben dem Abwasch werden dann bereits die Vorbereitungen für das Erdfleisch getroffen.
Nach einer entsprechenden Pause zur Verdauung geht es auch schon in die nächste Runde, Krafttraining steht an. Zuerst ein Theorie-Teil in dem erklärt wird wieso aus unserer Sicht das Krafttraining ein unabdingbarer Teil des Hindernislauf-Sports ist. Muskuläre Balance und Verletzungsprophylaxe sind dabei nur zwei Stichwörter die für ein Krafttraining sprechen. Weiter wird besprochen, wie ich das Krafttraining am besten in mein bestehendes Training integrieren kann, wie ich es periodisiere und auf welche Übungen der Fokus gelegt werden soll. Gleich im Anschluss geht es dann in die Praxis, wir üben Kniebeugen, Ausfallschritte, Trap Bar Deadlifts, exzentrische Klimmzüge, Nackendrücken, Bankdrücken, pronierte wie auch supinierte Curls. Außerdem zeigen wir spezifische Übungen wie sich bestehende Dysbalancen wieder ausgleichen lassen.
Danach geht es und direkt ohne Pause an das Mittagessen, die letzten Vorbereitungen werden getroffen, das in der Glut liegende Fleisch wird gecheckt und der Tisch wird angerichtet. Erdfleisch (Rind aus der Region -> Angushof Carius), Folienkartoffel, Oliven-Chutney, Karotten-Mango-Salat und Grüner Salat. Für unsere Vegetarier gab es leckere Bohnenburger. Nach dem Essen dann eine kurze Erholungspause bevor es zur Einweisung in den anstehenden Nachtlauf ging. Die Strecke wurde abgelaufen, die Hindernisse erklärt und der Ablauf noch einmal detailliert besprochen. Nachdem die Beine nun wieder warm waren gab es ein kurzes und knackiges Lauf- und Carrytraining, bei dem 30kg Atlas-Steine zum Einsatz kamen. Damit war dann auch die letzte Einheit vor dem großen Highlight des Wochenendes beendet. Vor dem Abendessen gab es danach noch einen Theorie-Exkurs in die Trainingsplanung und -periodisierung zur Vorbereitung auf die Hindernisläufe. Nach dem einfachen Abendessen bestehend aus Tomate, Mozzarella und Fladenbrot wurde sich dann endlich ausgeruht, geschlafen und regeneriert.
Zwischen Feuer und Eis
22:30 Uhr, die Pfeife tobt. In einer halben Stunde beginnt der 2-stündige Nachtlauf und die Teilnehmer haben schon ein ganzen Tag Training hinter sich. Alle Vorbereitungen sind getroffen, die Lichter sind angebracht, die zwei Feuertonnen lodern und speihen Funken, der Eiswasser-Pool wartet auf die ersten eintauchenden Teilnehmer. Die Strecke ist tough, auf nichtmal einem km erwarten einen 10 Hindernisse. Die geballte Ladung. Die Walls of Jericho machen den Anfang, gefolgt von krabbeln, 1,40 cm Hürden / einem Balance-Akt, dann die 12-kg Bälle, gefolgt von wirklich schweren Eimern nach oben ziehen, mit den Ringen hangeln, durch Fenster hüpfen und anschließend der Pool mit Eiswasser und zwei Hürden zum Abtauchen. Direkt danach die Monkey Bar, kalte und nasse Hände erschweren das Hindernis und verlangen einem alles ab. Zum Abschluss geht es dann auf das Mud Pit eine Runde Farmers Walk / Eimer tragen. Als Strafübungen für nicht geschaffte Hindernisse stehen Burpees und Log Pulls auf dem Plan. Die Log Pulls natürlich extra schwer.
22:50 Uhr, die Teilnehmer versammeln sich um die Feuertonne für ein kurzes und knackiges Warm-up. Es wird mobilisiert. 23:00 Uhr, der Startschuss ertönt und die Teilnehmer gehen in die erste Runde durch die Nacht. Man sieht die Stirnlampen flackern, die konzentrierten Blicke der Teilnehmer und die angespannte Stimmung erfüllt die frische Luft. Schaff ich das? Ein bisschen Angst vor dem Eiswasser steht jedem ins Gesicht geschrieben. Überall auf dem Gelände sieht man nun Lichter, Stirnlampen in alle erdenklichen Richtungen. Es ist ein faszinierendes und wirklich einzigartiges Setting, der Himmel klar, Vollmond, der Wald dunkel aber gleichzeitig so hell, das Feuer, das zum Himmel tobt und nasse, matschige Menschen, die wirklich alles geben.
Nachtlauf Hindernislauf
Nachtlauf Hindernislauf
Schnell wird klar, die Strecke hat wenig lange Laufsequenzen und damit ist es umso schwerer, warm zu werden. Insbesondere da in jeder Runde das Eiswasser überwunden werden muss. Die Kälte bleibt damit also Teil der ganzen Nacht. Das macht die Überwindung der Hindernisse natürlich umso schwerer. Bei manchen funktioniert es gut, bei anderen weniger, sie alle geben jedoch Vollgas und bemühen sich um ihr Bestes.
Die erste Stunde ist rum und die Teilnehmer zeihen sich immer öfter kurz zur Feuertonne zurück. Kurz aufwärmen, fokussieren und weitermachen, ja nicht zu lange stehenbleiben. Thrill Sergeant und Organisator Kevin Kowalczyk fängt nun auch an Tee an die Teilnehmer zu verteilen. Jetzt bedienen sich auch die ersten an der bereitgestellten Verpflegung, Bananen, Äpfel, Energy Balls, Nüsse und Iso-Drinks stehen bereit. Einige sind jetzt erst richtig im Lauf angekommen.
Ein halbe Stunde vor dem Ende, überlegen die ersten Teilnehmer Schluss zu machen, doch werden ermutigt weiter zu beißen. Tee, Feuertonne und weiter geht’s. Schneller laufen, immer in Bewegung bleiben und dann passt das. Und ja, die Teilnehmer geben noch einmal alles. Die 15-Minuten-Ankündigung und man sieht glückliche, erfüllte Gesichter. Das Ende ist nahe und man spürt jetzt schon die Freude über die erbrachte und affenstarke Leistung.
3 Minuten vor Schluss. „It´s the Final Countdown“ ertönt durch die Beschallungsbox und das Grinsen auf den Gesichtern könnte kaum breiter sein. Es wurden neue Rekorde gebrochen, es wurden Grenzen überwunden und es wurde nicht aufgegeben, alles trotz der unglaublich harten Bedingungen. Nach Abschluss des Laufs versammeln wir uns eingedeckt um die Feuertonne, lassen die Nacht revüee passieren, trinken Tee und sind einfach überglücklich, sowohl aus Teilnehmer- als auch organisatorischer Sicht. Die ersten schlafen ein.
Day 3
7:30 Uhr. Ein bisschen Schlaf soll schon sein und so werden die Teilnehmer erst später geweckt. Witzigerweise waren alle schon wach und haben mit einem früheren Wake-up-Call gerechnet (daran müssen wir nächstes Jahr doch noch was ändern ;)). Anyway, so waren alle Startklar für das morgendliche Workout. Fokus lag hierbei auf den Übungen Burpees und Reifenflips, die bei vielen bzw. fast allen Hindernisläufen zum Einsatz kommen. 10 Runden in Zweierteams mit 5 Flips, 10 Burpees und 15 Squats waren dabei alles andere als easy, insbesondere nach dem 2-stündigen Nachtlauf. Doch die Teilnehmer haben in jeder Hinsicht geballert , gefeuert und ja, auch ein wenig geflucht. Nach dem Workout dann alle fix und alle, Zeit für Frühstück. Ein wunderbares fruchtiges Müsli mit allem was das Herz begehrt. Man waren das glückliche Gesichter.
Reifen flippen Bootcamp
Burpees Bootcamp
Aufgrund der Temperaturen wurde der Sonntagsplan komplett über den Haufen geworfen und spontan neu umstrukturiert. So haben wir uns nach dem Frühstück lediglich auf eine kleine Wandertour begeben, gefolgt von einem kurzen Halt am See. Anschließend ging es mit dem PNF-Stretching und Faszientraining weiter. Dabei haben wir vor allem mit kleinen wie auch großen Faszienrollen, sowie Triggerbällen gearbeitet. Nach dem harten Samstag war das durchaus mal angebracht.
Zum Abschluss ging es dann an eines der absolut wichtigsten Themen, was die Technik beim Hindernislauf betrifft, Kletter- und Hangeltechnik. Nun nach dem Faszientraining waren alle wieder erholt, auch wenn die Muskeln noch etwas Müde vom Nachtlauf waren. Wir haben dieses Techniktraining bewusst ans Ende gelegt, da wir die langen Seile aufgrund der Verletzungsgefahr nicht in den Lauf integriert haben und vor allem, da wir noch sicherstellen wollten, dass für den Nachtlauf genug Kraft für die Hangelhindernisse vorhanden war. So wurden zum Abschluss J-Hooks geübt, Flussüberqueren simuliert und ganz Monkey-Style gehangelt.
Klettertechnik Hindernislauf
Klettertechnik Hindernislauf Bootcamp
Damit war auch der letzte Bootcamp-Tag fast zu Ende. Es wurde aufgeräumt, geputzt und gepackt, während Brian heimlich die wohlverdiente Pizza abgeholt hat. Ja, es gab die ganzen Tage über nur gesundes Essen und nach dem ordentlichen Pensum an Training haben sich die Teilnehmer diese mehr als verdient. Ein Snickers durfte natürlich auch nicht fehlen.
Bootcamp Hindernislauf geschafft
Bootcamp Hindernislauf geschafft
FAZIT
Alles in allem war es ein unglaublich spannendes, erlebnisreiches OCR-Bootcamp-Wochenende mit unglaublich tollen Menschen. Es wurde nicht nur trainiert, sondern auch gelehrt und gespaßt. Eben alles, was wir uns für unser eigenes Bootcamp wünschen und eben eine etwas andere Art von Bootcamp. Ganz besonders unser Highlight, der 2-stündige Nachtlauf wird uns noch viele schlaflose Nächte bereiten, im positiven Sinne. Man kann dieses Erlebnis einfach nicht in Worte fassen, geschweige denn in irgendeiner Weiße zu fassen bekommen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Es wird auch nächstes Jahr wieder ein Bootcamp geben und wir haben uns fest dazu entschlossen, öfter solche Nachtläufe stattfinden zu lassen. Einfach weil es das geilste ist, was wir, zumindest als Organisator, je erlebt haben. Uns stand da echt Pipi vor Freude in den Augen!