Milo von Croton war und ist auch heute noch eine Legende. Der gebürtige Crotoner war ein griechischer Ringkämpfer, einer der berühmtesten Athleten der Antike und sechsfacher Gewinner der olympischen Spiele. Der Legende nach sah Milo eines Tages einen jungen Bullen, welcher erst vor kurzem geboren wurde. Milo zögerte nicht lange, hievte ihn auf die Schulter und lief mit ihm umher. Er stellte fest, dass es für ihn ein so gutes Training war, so dass er sich dafür entschied, jeden Tag mit dem kleinen Bullen herumzulaufen. Mit jedem Tag wuchs der Kleine und wurde irgendwann zum voll ausgewachsenen Bullen. Mit jedem dieser Tage wurde Milo stärker.
Was zeigt uns die Geschichte und was zum Teufel hat diese Geschichte mit Kälte zu tun? Die Geschichte zeigt uns, dass wir stärker werden, wenn wir uns kontinuierlich überlasten, also einem neuen Reiz aussetzen. Wäre der Bulle also nicht gewachsen und damit schwerer geworden, so wäre Milo auch wohl kaum stärker geworden, oder? Genau. Anders herum, hätte sich Milo gleich einen erwachsenen Bullen auf die Schulter gesetzt, so wäre das sicher nicht so gut ausgegangen. Da wäre ein Bandscheibenvorfall noch absolut harmlos gewesen. Das alles gilt aber nicht nur für Stärke, sondern auch für andere Dinge wie beispielsweise deine Schnelligkeit, das Lernen oder eben auch die Kälte.
Kälte. Nehmen wir an du bist ein Warmduscher (war ich übrigens auch mal) oder hast eventuell sogar mordsmäßig Angst vor der Kälte (die hab ich noch immer), möchtest dich aber endlich an die Kälte gewöhnen. Nun ja, dann könnte man sich jetzt einfach 40 kg Eis kaufen, die Badewanne anschmeißen und sich ins Eiswasser setzen. Easy. Im Gegenteil. Auch mit einer entsprechenden kontrollierten und ruhigen Atmung wird dein Körper relativ schnell an seine Grenzen kommen. Du fängst an zu zittern, bibbern und fühlst dich wie ein Eisklotz, mindestens genau so hart wie die Eisklötze die da noch im Wasser schwimmen.
Das wäre so in etwa wie wenn du das erste Mal Kniebeugen machst und gleich 200 kg drauf packst. Geht nicht immer, aber in bestimmt 99% der Fälle in die Hose. At least wäre diese Art nicht unsere Herangehensweise. Viel sinnvoller wäre es doch sich kontinuierlich einem neuen Reiz auszusetzen, so dass man über eine bestimmte Zeit hinweg mit der Herausforderung wächst. So wie Milo eben mit dem Erwachsenwerden des Bullen gewachsen ist. Das heißt sowohl das Mindset als auch der körperliche Teil entwickeln sich gleichzeitig mit der entsprechenden Herausforderung.
Im Bezug auf Kälte wäre es also doch so einfach, insbesondere, wenn man in einem Land wie Deutschland lebt. Wege gibt es natürlich viele, aber man könnte beispielsweise in den warmen Tagen anfangen jeden Morgen früh aufzustehen (immer die selbe Uhrzeit) und eine Runde joggen gehen. Am besten leicht bekleidet. Ein T-Shirt, eine kurze Hose und ein paar Laufsandalen reichen doch schon völlig aus. Das macht man und ohne Ausnahme jeden Morgen. Das funktioniert auch, so lange man das Laufen nicht ausreizt und ein sehr angenehmes Tempo anstrebt, sehr gut.
Mit der Zeit werden die Tage kälter, aber du gehst noch genau in dem alleeselben Outfit raus auf die Straße, in den Wald oder wo auch immer. Mit jedem Tag der etwas kälter wird, wächst du in die Kälte hinein. Mit jedem Tag den es kälter wird, werden sich auch dein Kopf und Körper an diese Bedingungen anpassen. Anstelle also gleich ins Extrem zu gehen, krank oder sonst was zu werden, nutzt du das Prinzip der progressiven Überlastung wie Milo es damals getan hat.
Warum mich das Thema beschäftigt? Wie viele andere hab ich auch ich mich gleich zu Beginn ins Extrem geworfen und bin schlussendlich immer wieder im Warmduscher-Modus gelandet. In der Regel wurde ich krank, da dass Immunsystem nicht Schritt für Schritt, sondern gleich volle Ladung, an die „Belastung“ herangeführt wurde. Seitdem ich das Gesetz der progressiven Überlastung verinnerlicht habe, ergibt das alles so viel mehr Sinn und funktioniert auch bombastisch.
Nichts passiert über Nacht, also gib deinem Geist wie auch deinem Körper die Zeit sich anzupassen. Nimm Schritt für Schritt, statt gleich den großen Sprung. Wenn du stärker werden willst, dann erhöhst du in jedem Training entweder das Gewicht oder die Wiederholungen. Wenn du die Kälte lieben lernen willst, dann mach sie zu deinem Alltag und wachse mit ihr.
Viel Spaß beim frieren, euer KeKo
Wie Fighter von Crossfit profitieren
Cindy, Angie, Barbara und Helen. Nein wir wollen hier nicht auf die Namensgebung von Frauen hinaus, hinter all diesen Namen verbirgt sich nämlich weitaus mehr. Die „Girls“ stehen für unterschiedliche Crossfit-Workouts, die alles andere als lässig daherkommen. Atemnot und Muskelkater sind praktisch vorprogrammiert, Pausen sucht man vergeblich.