In vielerlei Hinsicht hat Fitness heute leider überhaupt nichts mehr mit Gesundheit und Wohlbefinden, sondern vielmehr mit vermeintlichem Wissen, Optik, Zwang, Qual und unerreichten Zielen zu tun. Aus einem Instrument, dass ursprünglich die Grundlage zu einem gesunden Lebensstil pflegen und eine möglichst langfristig gute körperliche Verfassung ermöglichen sollte, ist irgendwie das Gegenteil geworden.
Am besten fangen wir mit einer kleinen Geschichte an: Unser Sergeant KeKo hat vor seiner Selbständigkeit in einem Fitnessstudio gearbeitet. Das Fitnessstudio war gut besucht, qualitativ hochwertig und die Trainer haben alle eine sehr hochwertige Ausbildung in Form von diversen Zertifizierungen genossen. Dennoch und trotz der hohen Qualität war schnell auffällig, dass sicherlich gut 75%, um sich besonders weit aus dem Fenster zu lehnen, keine Ahnung davon hatten, was sie da eigentlich taten.
Schwere Gewichte wurden auf eine Art und Weise gehoben, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließen, der Bandscheibenvorfall schon vor den Augen. Menschen verbrachten stundenlang auf dem Stepper oder Laufband bis schließlich der Kreislauf kollabierte und sie sich das Kinn an dem Gerät aufschlugen und das Kreischen der Sirenen eines Krankenwagens die Trainingseinheit endgültig beendete. Manche Menschen trainieren schon seit zwei Jahren und bewegten immer noch die gleichen Gewichte, machten die gleichen Wiederholungen und ja, sahen komischerweise irgendwie immer noch genau so aus.
Statt sich also auf das Erlernen der korrekten Übungsausführung zu konzentrieren, werden Selfies geschossen. Statt die Trainingseinheit als Trainingseinheit wahrzunehmen, wird auf dem Laufband der neuste Instagram-Feed angeschaut und all die darin enthaltenen 4%-körperfettanteiligen Menschen, die sich für das Shoot gerade in der Trockenphase befinden. Statt seinem Körper, seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun, landet man im Übertraining, fliegt auf die Fresse und wird eventuell gar depressiv. Und auch viele der vorhandenen Trainer scheint das nicht wirklich zu interessieren, wobei das natürlich nicht über einen Kamm zu scheren ist, manche Menschen möchten sich auch einfach keine gut gemeinten Ratschläge geben lassen.
Damit möchten wir Fitnessstudios keineswegs schlecht reden, denn die selben Phänomene sind überall zu finden. In den unterschiedlichsten Sportarten, beim Training draußen, absolut überall. Heutzutage wird sich allerorts durch Bewegung mehr kaputtgemacht, als nachhaltig gutes getan. Die Grundlage dafür ist aus unserer Sicht das fehlende Wissen oder in vielen Fällen auch einfach die fehlende Bereitschaft, sich dieses Wissen anzueignen. Viel mehr aber noch das Hinterfragen.
Wirkliche Experten in der Fitness-Industrie gehen unter und werden durch Instagram-Influencer ersetzt. Junge wie auch alte Menschen jagen Vorbildern und Idealbildern nach, die sich auf den Bildern gerade in ihrer Bestform präsentieren, welche durchaus wenig mit dem täglichen Erscheinungsbild haben kann. Viele vertrauen auf die Illusion durch Sport allein ihre körperlichen Ziele zu erreichen. Oft fehlt das grundsätzliche Verständnis des großen Bildes, der Blick über den Tellerrand hinweg.
Es geht also weder darum, mehr als alle anderen zu machen, sich bis zum totalen Versagen auszulasten und sich nur noch von Putenbrust und Reis zu ernähren. Es geht in einem allerersten Schritt erst einmal darum, sich die grundsätzliche Frage zu stellen, warum ich mich dem Fitness verschreibe. Warum ich das für mich tun möchte (nicht für die anderen) und wohin mich das regelmäßige Training bringen soll. Es geht darum zu verstehen, dass Training nur die kleinste Komponente von Gesundheit und Wohlbefinden darstellt, dass ganz viele Faktoren wie Lifestyle (insbesondere Stress), Ernährung und Schlaf eine viel bedeutendere Rolle spielen.
Es geht darum verstehen, dass man sich nicht kaputt machen muss, um seine Ziele zu erreichen. Zu verstehen, dass weniger mehr ist, dass die richtige Dosis, welche individueller kaum sein könnte, gefunden werden muss. Für manche ist die richtige Dosis 3x die Woche Training á 20 Minuten, für manche 6x die Woche á 1 Stunde. Da gibt es kein Patentrezept und keinen Max-Musterplan, der auf deinen individuellen Zustand passt. Dieser richtet sich wiederum nach meinen mir zur Verfügung stehenden Ressourcen und allen ergänzenden Faktoren.
Viel wichtiger allerdings als all das zusammen ist aus unserer Sicht ein wesentlicher Faktor: Spaß! Ja, der Spaß scheint oft auf der Strecke zu bleiben und viele quälen sich durch das Workout, ohne dabei nur ein wenig Freude zu empfinden. Dabei ist es doch genau der Spaß, auf den wir uns bei den unterschiedlichsten Dingen freuen und so auch eigentlich beim Sport. Das Schöne daran ist, wenn wir Spaß an Fitness empfinden, dann stellen sich viele positive Effekte von ganz allein ein. Wenn wir Spaß daran finden uns zu bewegen, finden wir oft auch automatisch Spaß an einer gesünderen Ernährung und wenn wir Spaß an einer gesünderen Ernährung finden, dann finden wir auch oft Spaß daran unseren Lifestyle gesünder zu gestalten.
Schlussendlich ist es dann also oft gar nicht das Training, dass uns zu unseren Zielen führt, sondern viel mehr der Spaß an der Sache. Letztendlich können wir allerdings nur aus unserer Erfahrung und damit aus der Arbeit mit ganz vielen unterschiedlichen Menschen sprechen. Mach dir selbst ein Bild davon, mach deine eigenen Erfahrungen und teile gern deine Erfahrungen mit uns. Wir freuen uns immer sehr über deine Geschichten und Hintergründe.
In diesem Sinne, sei auch mal kritisch, hinterfrag und nehm nicht alles für Bare münze und konzentrier dich auf das was dir gut tut.
Deine GNTC Crew
Erfahrungsbericht Winterhell Hindernislauf Nürnburgring 2019
Super toller Bericht von unserer Ines. Nehm dir die Zeit und ließ ihn dir bis zum Ende durch.
Es passt vielleicht nicht zur üblichen Facebook Verwendung, aber ich nutze diese Plattform sehr gerne so, wie ich sie für mich als sinnvoll betrachte.
„Unser Leben ist keine Privatsache. Eine Geschichte, die du erlebt hast, kann auch für andere hilfreich sein, aber nur, wenn du sie weitererzählst – Der Pfad des friedvollen Kriegers von Dan Millman“ 😊
…warum ich schmunzelnd im Tunnel auf dem Weg zum Start bei einem OCR Lauf, namens #Winterhell, gestern auf dem Nürburgring, an dieses Buch denken musste…
Aber ich fange mal besser von vorne an. Ein etwas anderer umfangreicher Bericht zum russischen Hindernislaufformat am 26.1.2019 in der wunderschönen Eifel -als Teilnehmer – für alle die gerne lesen:
Die Hindernisläufe der letzten 1,5 Jahre waren bei mir eher spontan und hatten viel mit lernen, ran tasten an den Sport und austesten für mich selbst zu tun. Den Lebensumständen geschuldet, konnte ich oft mit Training nicht umsetzen, was man so braucht bzw. können sollte, um so einen Hindernislauf gut zu meistern. Ich rede von können, gut meistern, Hindernisse bewältigen, nicht „durchhalten“. Durchhalten war nie mein Problem, auch die Hindernisse waren relativ schnell gut machbar für mich, aber „Läufer, Jogger“ war ich noch nie und ist nach wie vor, tatsächlich ein Punkt den ich gezielt trainiere. Kälte musste ich feststellen, ist auch nicht gerade mein Freund, aber ich lasse nicht locker – ich weiß, wir mögen uns insgeheim und werde da hartnäckig bleiben. Für manche Freunde lohnt sich das❄️😍💪😉 Im Dezember konnte ich beim „Red Bull All In“ beim 2,5km Sprint mit 15 Hindernissen auf Zeit, bei -15Grad sehr gut sehen, dass Höhenmeter, Sprint und Kälte in Kombi, echt harte Brocken für mich sind. Auch dabei, waren nicht die Hindernisse das Problem, sondern das Wetter und meine persönlichen Defizite, um weiter zu kommen. Bereits vor diesem Erlebnis hatte ich großen Respekt vorm Winterhell und kenne das Eifelwetter nur zu genüge. 10 Jahre Rock am Ring🤘🤘, mehr muss ich nicht sagen. Die Ringrocker unter euch, wissen wovon ich rede😉
Zum Start, als Auftakt meines neuen OCR Jahres 2019, habe ich mich also ganz bewusst für die kleinere 12km Distanz mit 30+Hindernissen entschieden. Ich möchte meine „Sache“ gut machen, nicht „irgendwie“ ins Ziel kommen. Zumal ich auch kein Fan von Runden bin. Die andere lange 24km Strecke, war nämlich 2x die 12km Strecke zuzüglich 3 Hindernisse, laut Veranstalter. Mein Ziel war es für diesen Lauf, mit der Kälte klarkommen, so gut joggen zu können, dass ich nicht auskühle, alle Hindernisse zu bestehen und natürlich als Team Spass dabei zu haben. Die Zeit war mir tatsächlich egal. Bevor ich mich an Zeit oder extreme Distanzen wage, wie im Iron oder Ultra Format, sollte erstmal das Laufen besser gehen. Hier kam der neue Punkt „Winter“ eben auch noch dazu.
Wir waren wieder 5 Mädels, darunter Corinna Müller , Jana Öhlbach und ich zu dritt in der 12er Distanz und zwei starteten in der 24er, Judith Jung und Barbara Gressnich.
Bei uns drei war ganz klar, wir starten als Team und gehen dementsprechend auch nur als Team ins Ziel, egal in welchem Tempo. Auch die beiden anderen Mädels machten diesen Deal für sich. Läuft man „erfolgsorientiert“, macht man das eher allein. Das bespricht und weiß man aber vorher.
Diese Läufe im Team zu bestehen, zu erleben, ist eine ganz eigene wunderbare Erfahrung, die ich niemals missen möchte. #NieohnemeinTeam❤️ Es ist oft der gleiche Ablauf. 5-7 Tage vor Event wird der organisatorische Ablauf besprochen, alles noch easy. 3-5Tage davor die ersten Unsicherheiten bei der Klamottenwahl. In den letzten 48 Stunden vor Start dann, bekommt fast jeder nochmal Panik, fühlt sich plötzlich totaaal unvorbereitet, kränklich und die ein oder andere denkt sehr wohl am Abend davor diesen einen Gedankengang…“was mach ich da eigentlich? Das letzte Training lief so kacke. Warum tu ich mir das nochmal an? Soll ich es vielleicht sein lassen und nur so mitfahren?“ Dann hilft die Gruppe unglaublich, denn irgendeine ist ruhig und findet meistens die richtigen Worte. Beim Theater nennt man das Lampenfieber und Generalproben gehen bekanntlich sehr oft schief. Also weg mit den negativen Gedanken. Sachen packen, versuchen früh zu schlafen (klappt bei mir fast nie) und am morgen mit reichlich Verpflegung oder gar gemeinsamen Frühstück durchstarten. Auf der Autofahrt wird mit Witzen, Motivationen und etwas Überheblichkeit sämtliche Nervosität verdrängt. „Einchecken“ vor Ort, umziehen, gefühlt 1000 mal aufs Klo rennen, das alles wurde bei vielen von uns Routine, fast schon Ritual. Insgeheim weiß jeder, egal wie es läuft, man ist mit seinen Emotionen nicht allein und das Ereignis mit dieser wunderbaren Crew zu erleben, wird grandios. Diese Zuversicht macht uns mutig. Das gemeinsame Training stark. Das ist, was ein gutes Team ausmacht, finde ich zumindest. #besteCrew
Auch ist man irgendwie nicht mehr fremd in dem Sport. War zwar eine neue Location für uns, aber man kennt den Ablauf, sieht tatsächlich die gleichen Grüppchen und auch von anderen Läufen einige bekannte Gesichter. Es herrscht eine bunte Mischung an Leuten, die einfach angenehm sind. So wundert es wohl von uns „Verrückten“ niemand, ein Teilnehmer zu sehen, der zusätzlich einen Baumstamm mit sich trägt-während dem gesamten Lauf. Völlig okay, wer kann, der kann, geile Nummer!
Ansonsten sah man bereits im Vorfeld, dass der russische Veranstalter wohl extrem auf Höhe steht. Mut und Wagnis waren ganz schwer gefragt bei diesem Event. Das war mir klar, dazu wollte ich mir aber bewusst keine Gedanken machen und einfach vor Ort nach „gutem Gefühl“ entscheiden.
Es gab also Mauern, viele hohe Netze zum überklettern, Stufen in die Höhe erklimmen, Schrägrampen mit Seilen hoch zu ziehen, fast doppelt so hohe Kletterseile, als bei anderen Läufen und selbst sämtliche Hangelsachen, Ringe, Stahlräder waren in Höhen, die sehr Respekt einflößend waren und somit zusätzlich für Unbehagen sorgten. Das war nicht nur mein persönlicher Eindruck, sondern zeigte sich auch beim „ran kommen“ an bestimmten Hindernissen. Dazu kam Gewichte tragen, in Form von Sandsäcken hochziehen, Autoreifen oder Eimer mit Steinen einen Parcours tragen. Noch einiges balancieren, eine sehr anspruchsvolle Dip-Strecke und natürlich Hürden in verschiedenster Form. Drüber, drunter, unter Stacheldraht robben, ein steiler Geröllhügel erklimmen – das übliche an Hindernissen eben. Es hat bei mir persönlich alles sehr gut geklappt in der Ausführung. Kraft, Hangeln, selbst joggen, war kein Problem. Gute Vorbereitung hat sich also ausgezahlt. Und ich muss zugeben, wenn man (verursacht durch Massenstarts, was echt nicht gut ist) an Mauern 25Minuten ansteht oder bei den Monkey Bars ewig wartet und somit zwangsläufig beobachtet, wie wenige Teilnehmer diese Hindernisse tatsächlich alleine bewältigen können, waren das auch ganz neue Eindrücke für mich. Ich sah zum ersten Mal, was ich schon alles gelernt habe und wirklich gut kann. Wenn riesige Menschen an Mauern sich abmühen, alleine scheitern, sie nur mit Hilfe überwinden und dann dir zusehen und anerkennend sagen „Respekt, sehr gut gemacht.“ Oder man an den Monkey Bars und Stahlrädern hört, wie Anstehende dich beobachten und sagen „oh okay, so macht man das also“ oder „das sieht echt leicht aus, wenn man es eben kann“, da war ich echt stolz und zufrieden mit meiner eigenen Leistung. Allerdings gehöre ich mit einer Körpergröße von 1,76m auch nicht zu den kleinen, also schon ein Vorteil, gegenüber den meist kleinen Frauen. Bei Männern liegt es wohl eher am Krafttraining. Diese Hindernisse zu schaffen, kann man eigentlich sehr gut mit Klimmzügen trainieren. Auch Klettertechniken muss man lernen und vor allem üben, dann klappt auch eine sichere Ausführung.
Dennoch gab es ein Hindernis im Vorfeld und 3 Hindernisse, die mich vor Ort vor die Wahl stellten, ein großes Verletzungsrisiko in Kauf zu nehmen bzw. Ängste zu überwinden.
Vor Ort, war dies zum einen das Kletterseil. Ich habe noch keine Angaben vom Veranstalter gefunden. Die hohe Schrägwand war aber bereits 6Meter und so würde ich sagen, das Seil war gefühlt 8-10Meter vertikal hoch zu klettern. Ich bin ziemlich sicher 2/3 hochgeklettert und war auch der Meinung den Rest gut zu schaffen. Dann habe ich runter gesehen und die dünne Matte, wie man sie auf Turnwägen gestapelt normal vorfindet, betrachtet und mich dazu entschlossen, wieder runter zu klettern. Bis hoch und dann loslassen, mit einer Hand die Glocke läuten, dabei vielleicht doch abzurutschen, das war es mir einfach nicht wert.
Fast gleiches galt bei „Wheel of Steel“ einem mir altbekannten „Händezerstörer“ das ich im Viking Format bisher nur maximal bis zur Hälfte geschafft habe (allein und nur mit Händen). Hier war der Abstand zum Boden wesentlich höher und es gab keine Matten. Für mich ein grandioser Erfolg, denn ich habe es fast ganz geschafft dieses Mal. Das nicht ganz ist völlig in Ordnung, ich weiß woran es lag. Es geht nur ohne Handschuhe und man spürt wie die Finger von jeder kalten Metallstrebe auf der Hangelstrecke immer kälter werden, während man das Rad bewegt. Gesundheitsbedingt habe ich oft mit steifen Fingern zu kämpfen und Kälte macht sie an manchen Tagen fast unbeweglich. Wenn man das fühlt, verliert man die Kontrolle der Griffkraft recht unvorhersehbar. Ich hätte es gerne bis zum Ende versucht, es fehlte wirklich nicht viel, aber ohne Matten, war leider auch da dieser Moment, wo ich mich für ein gezieltes loslassen entschieden habe. Jana hatte mich laut angefeuert, meinte „Ines mit dem Fuß wärst du bereits an die Glocke gekommen, aber ich habs in deinem Gesicht gesehen. Du hast lieber losgelassen, bevor du abrutscht und dir weh machst“ und ja, sobald ich mich nicht sicher fühle, macht für mich manches Risiko kein Sinn.
Nummer 3 vor Ort war so hoch, wie kein anderes. Es galt ein Netz in Schräglage über Kopf hängend bis ca.3Meter hoch zu klettern, dann mit einem Switch hoch in eine krabbelnde Haltung zu wechseln und das Netz weiter bis zur Spitze in bestimmt 10 Meter Höhe hoch zu klettern. Oben umsitzen, das gleiche rückwärts auf der anderen Seite wieder runter mit dem Switch zum Hängen. Da stand ich nun vor einem Hindernis und habe zum ersten Mal überlegt, es nicht zu versuchen. Es war so abartig hoch und nur ein Netz über etwas Stahl, unten Strohballen. Hier wusste ich eigentlich, Netze kann ich gut, machen mir normal nichts aus, aber der Switch in der Höhe und die gesamte Höhe, ließen mich echt stocken. Meine Höhenangst wurde schon viel besser, aber weg ist sie noch lange nicht. Die liebe Corinna hatte zwar selbst großen Respekt, aber ganz schnell bemerkt, wie still und regungslos ich davorstand. So ging sie mutig voran und motivierte mich, ihr zu folgen. Also Kopf aus. Im hier und jetzt, einfach machen. Diese Angst ist nur in meinem Kopf. Das Netz war am Boden relativ gut abgesichert und auch keine Maschen, wo man durchrutschen konnte. Also los.
Der Switch klappte wunderbar, auch die Ausführung und der weitere Weg nach oben, gefühlt war es die reinste Hölle-für mich. Aber das hatte ich ja gebucht, ne…einmal WinterHell bitte! Mein ganzer Körper hat gezittert und ich merkte, wie Panik in mir aufstieg, als ich fast oben war. Hoch, runter, um mich sehen, konnte ich nicht- nur stur auf das Netz. Hätte ich nicht die beruhigende Stimme von Corinna oben sitzend gehört, ich hätte mich wohl kurz vor der Spitze einfach nur noch ins Netz geklammert. Im Kopf bin schon durchgegangen, was ein Hubschraubereinsatz wohl kostet, wenn er mich hier oben „entfernen“ muss. So weit kam es zum Glück nicht und wir waren beide mega erleichtert heil unten angekommen. Meine Pulsuhr hat mir heute beim Auslesen verraten, das dies wohl wieder so ein Moment war, der mich evtl. hat 10 Jahre altern lassen. Egal, ich hab´s gemacht und geschafft. Genau daran arbeite ich ja, meine Angst vor Höhe zu überwinden. Danke Mädels fürs anfeuern, eure gute Laune und die tolle Unterstützung bei meinen „Höhenflügen“. Dafür knie ich mich auch gerne jederzeit für euch in den Dreck und spiele Podest
Nummer 4 der Hindernisse, was im Vorfeld bei mir große Skepsis in Bezug auf Verletzungsrisiko schon weckte, war bei unserer Ankunft fast im Ziel, gesperrt. Und zwar genau aus diesem Grund. Leider kamen wir gerade dazu, als ein verunglückter Teilnehmer komplett geschient abtransportiert wurde. Und später bekam man zu hören, dass es wohl 2 schwere Unfälle dort gab und das Hindernis ziemlich schnell gesperrt wurde. Es war ähnlich der „Flying Ragnar Schaukel“ beim Strong Viking. Auf eine hohe Plattform steigen, an eine Stange hochspringen und mit Schwung vor schaukeln. Dann loslassen, im Flug eine Glocke läuten und in freiem Fall runter im Wasser landen. Gleicht wohl einem Sprung im Schwimmbad vom Turm aus 3Metern Höhe. Mit Wasser ok, aber auch mit 2-3Meter tiefem Wasser, habe ich die Erfahrung gemacht, auf dem Boden unsanft aufzukommen und mir ordentlich die Hände aufgerissen. Hier gab es aber kein tiefes Wasser, sondern eine Hüfthohe Matte für die Landung. Mein Plan war, ansehen, abwägen und evtl. auslassen. Die Entscheidung wurde mir hier abgenommen und es tut mir unendlich leid, für die verletzten Teilnehmer, dass der Veranstalter da bereit war, so ein riskantes Hindernis in der Form anzubieten. Ich hoffe sehr, es geht Ihnen bald wieder gut.
An der Stelle möchte ich auch dem Veranstalter von #Winterhell so aufregend es ist, sehr ans Herz legen, manche Hindernisse einfach besser zu sichern oder kein unnötiges Risiko für den Kick zu schaffen. Das ist meiner Meinung nach, nicht warum Menschen diesen Sport betreiben. Ich unterhalte mich bei diesen Läufen sehr gern drumherum mit Leuten. Das sind alles Sportler und ich habe noch keinen gehört, der hier einen riskanten Kick sucht und dieses Risiko einer gesunden Saison vorzieht. Distanz auf Zeit gut meistern, anspruchsvolle Hindernisse und eine interessante Location reichen völlig als Herausforderung aus und stellen bereits selbst „den Kick“ da. Wenn man mit dem Sport beginnt, kommt erst das „überleb ich das?“, beim nächsten heißt es wohl “was schaffe ich?“ und am Ende „wie schnell schaff ich das?“. Noch keinen habe ich gehört sagen „trau ich mich das?“ oder „ich such den Kick der gefährlichen Hindernisse“. Ja, vielleicht denkt der ein oder andere so, aber letztendlich will sich niemand verletzen und es gibt jede Menge sicherere Hindernisse, die trotzdem einen Haufen Mut erfordern.
Der zweite nicht so geile Punkt…auch wenn wir witzigen Smalltalk hatten, mit verschiedenen lieben Menschen beim Anstehen, hat auch da keiner Lust auf das lange Warten. Beim Start machen Startwellen also absolut Sinn, was auch andere Formate so anwenden, sonst staut es sich nur.
Alles in allem stelle ich fest, war es wenig, wie ich es erwartet hatte. Nicht zwingend dem Veranstalter geschuldet, mehr der Kombination von Gegebenheiten. Es war nicht soo kalt, sogar 2 Grad plus, Schnee war nur noch im Gelände oder Matschreste, also hatte ich keine Probleme mit der Kälte. Die Strecke war fast ausschließlich auf Asphalt, auf der Nordschleife. Das wusste ich zwar, hab aber jetzt für mich ganz klar festgestellt, im Wald, auf freiem Ackergelände gefällt es mir einfach besser. Die Hindernisse und das joggen klappten sehr gut, da hat sich bei mir das Training echt ausgezahlt, was mich unglaublich gefreut hat und schon überraschend für mich war. Fettes Danke an der Stelle an Kevin Dean Kowalczyk und #Generationathletic für das tolle Trainingsgelände mit mega Hindernissen und das Rausquälen am Wochenende 6Uhr morgens, um mein persönliches Lauf-Beast zu wecken.💪💪💪
Fazit: Bei dem Winter OCR gab es einen guten Mix aus schönen Hindernissen, wo einige etwas besser gesichert sein könnten und eine bessere Orga des Starts wäre wünschenswert, ansonsten top. Es gab heiße Duschen danach, ich muss nichts weiter dazu sagen, außer-Wellness! Sehr, sehr angenehm.😍🥳 Für mich ist allerdings Winterhell nur noch spontan interessant, wenn tatsächlich Schnee liegt. Das ist dann mein persönliches Wintermärchen, auch wenn es für einen Tag zur „Winter Hölle“ wird😉
Mein Gefühl wurde jedenfalls bestätigt, was ich vorm Lauf bereits hatte. Ich war nämlich die Ruhe selbst. Zum ersten mal habe ich nicht spontan nach Gefühl gebucht, sondern ganz bewusst für meine persönliche Herausforderung und Vorlieben, passend zu meinem Können entschieden, um eine Art Bestandsaufnahme zu machen. Die Mädels waren teilweise sehr aufgeregt und unsicher, es war fast schon beängstigend, wie ruhig ich da ran ging. Ich fühlte mich aber komplett gut vorbereitet. Passendes Training, richtige Kleidung und schauen wie es wird. Wie ich mit der Kälte klar komme, darauf hatte ich kein Einfluss. Ich wusste nur, dieses Mal passten meine äußeren Lebensumstände und das nötige Training einfach zusammen. Tatsächlich hatte ich mir schon vorher ernsthaft überlegt, wenn das mit dem Laufen nicht besser wird, den Sport einfach in der Form sein zu lassen. Und dann habe ich dieses Buch mal gelesen. Der Pfad des friedvollen Kriegers. Wirkt im ersten Moment sehr spirituell, aber wenn man es liest, schenkt es einem etwas andere Blickwinkel auf manches im Leben. So lehrt es den Moment bewusst zu leben, wie er kommt. Keine unnötigen Gedanken an zukünftige Ereignisse verschwenden. Die Erkenntnis, dass mich in dem Sport einfach der Weg glücklich macht, nicht das Ziel. „Ein Krieger gibt nicht auf, was er liebt. Er findet die Liebe in dem was er tut“ und „Ein Krieger agiert, nur ein Narr reagiert“. Ja, das mit dem Krieger hört sich schon monumental an und ist ein hartes Wort, ich weiß…und ich ein Krieger, niemals…hahaha, eher gefriert die Hölle😁. Den Aussagen dahinter, konnte ich aber sehr viel abgewinnen und sie blieben positiv hängen. Das „friedvolle“ gefiel mir immer sehr und ist ein ganz wunderbares Wort oder eben Art von Umgang mit allem im Leben.🤲
So liefen wir also Richtung Start, ich sah auf mein Winterhell Leibchen herunter und musste schmunzeln. Sagte zu den Mädels „wir sind ja Krieger, das wusste ich gar nicht“ ich hatte das Ticket nicht selbst gebucht und die Namen der Distanzen waren mir nicht bekannt.
Mir viel ein Dialog ein, den ich gelegentlich in echt mit manchen Personen, die sich einfach um mich sorgen, so ähnlich führe. Meine Vorliebe zum OCR, diesem extremen Sport, versteht nicht jeder. Die Frage „Warum machst du sowas nur? Das ist doch verrückt“ habe ich durchaus schon öfter gehört. Der Dialog ging etwa so:
Dan fragt: „Du hast den Verstand verloren, weißt du das?“ Sokrates antwortet: „Dafür habe ich ein Leben lang üben müssen.“
Vielleicht bin ich ja doch ein Krieger, aber definitiv ein durch und durch friedvoller! Gestern, auf dem Nürburgring war ich es jedenfalls und hatte riesen Spass mit meiner Crew, in der doch auch stellenweise zugefrorenen Winterhölle!!!😈💪
Also sag niemals nie, vielleicht steckt ja in jedem von uns ab und zu ein friedvoller Krieger und vielleicht auch wieder nächstes Jahr in mir. Wenn bei Winterhell zum Start wieder Metallica ertönt…war schon sehr geil🤘🤘🤘.
Schau mer mal😎, ist ja noch lange hin.
Hier und jetzt, fühl ich mich richtig gut und sage einfach nur noch „Gute Nacht.“ Ende der Geschichte…für heute
Sergeant KeKo zu Wort | Wenn der Trainer seine Arbeit nicht macht
Puh, da muss ich immer und immer wieder tief durchatmen. Das ist ein sehr emotionales Thema für mich und manchmal bleibt mir da echt einfach die Spucke weg. Es geht um das Trainerdasein, insbesondere als Gruppentrainer. Völlig unabhängig davon ob drinnen oder draußen. Völlig unabhängig davon ob Outdoor-Workout oder Fitnessstudiokurs.
Du kennst das sicher auch. Es gibt die Trainer, die das ganze Ding mit durchballern und am Ende wahrscheinlich sogar noch mehr schwitzen als du selbst. Und es gibt die Trainer, die ab und an mal eine Übung vormachen, zwischendurch zur Motivation auch mal kurz mitmachen, aber sich dann wieder den einzelnen Teilnehmern widmen, also DIR widmen. Also im Endeffekt die, die jeden einzelnen korrigieren und motivieren.
Leider und so ist mir das sowohl in der Gegenwart als auch der Vergangenheit immer wieder begegnet, gibt es vor allem von der ersten Sorte ganz viel. Also Trainer, die selbst mit trainieren und damit vermeintlich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Teilnehmer sind fix und alle, ja und der Trainer, der muss nicht noch extra ne Stunde für sein eigenes Training dranhängen. Prima!
Im Gegenteil. Für mich als Trainer geht das einfach gar nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel). Als Trainer ist es nämlich meine Aufgabe, den Teilnehmern zu einem langfristigen (nicht kurzfristigen) Erfolg zu verhelfen. Das heißt vor allem präventiv zu denken. Das heißt unter anderem, für eine richtige Ausführung zu sorgen, die Haltung zu korrigieren, Übungen individuell an die Biomechanik des jeweiligen Teilnehmers anzupassen und und und. Im Endeffekt also auf jeden einzelnen Teilnehmer einzugehen.
Würde ich selber noch mit trainieren, so hätte ich gar keine Möglichkeit auf jeden einzelnen einzugehen. Was je nach Gruppengröße sowieso schon keine kleine Herausforderung ist. Im Umkehrschluss könnte ich dann die Teilnehmer nicht korrigieren und würde langfristig sehr wahrscheinlich dafür Sorge tragen, dass sich die Teilnehmer sämtliche Verletzungen, insbesondere aufgrund einer falschen Haltung oder falscher Übungsausführung, zuziehen.
Quintessenz 1: DIE TEILNEHMER SIND DER MITTELPUNKT
Ein weiterer Punkt der mir in so einem Fall einfach nicht einleuchtet (also wenn der Trainer selbst mit trainiert): Wie kann ich verdammt nochmal von jemandem Geld verlangen, wenn ich der Person keinen Mehrwert (eher das Gegenteil) biete? Klar, stelle ich der Person dann einen „Fahrplan“ für das Training zur Verfügung, aber nach ein paar Monaten alle einen Bandscheibenvorfall haben, dann bringt mir leider auch der schönste Fahrplan nichts.
Ich zahle ja für eine Leistung und erwarte, dass die Leistung auch erbracht wird. Wenn ich ein iPhone bezahle, will ich kein Samsung in die Hand gedrückt bekommen. Wenn ich für Sport bezahle, dann will ich, dass mich jemand an diesen Sport, die Übungen und das Training heranführt, ohne mich gesundheitlich ins Abseits zu befördern.
Wenn ein Trainer also Geld verlangt und sich aber vorwiegend um sich selbst kümmert, dann sollte man sich als Teilnehmer durchaus mal Gedanken machen. Als Trainer allerdings noch viel mehr, denn dann habe ich meine Jobbeschreibung verfehlt.
Quintessenz 2: LEISTUNG MUSS AUCH ERBRACHT WERDEN
Ich möchte euch gar nicht viel länger mit dem Thema aufhalten, aber zum Schluss noch ein paar ergänzende Worte. Zunächst einmal bin ich davon überzeugt, dass alle Trainer, die ihren „Job“ mit Leidenschaft verfolgen, nur das Beste für ihre Teilnehmer im Sinn haben. Langfristig andauernden ganzheitlichen Erfolg. Ganz klar stehen bei diesen Trainern die Menschen im Vordergrund, nicht das eigene Ego und auch nicht der Geldbeutel der Teilnehmer.
Auch möchte ich mit diesem Beitrag absolut jedem zu nahe treten, der bisher so als Trainer agiert hat. Das geht einfach gar nicht, ist weder nachhaltig, noch zielführend. Es ist, kurzum, einfach Bockmist.
Tatsächlich habe ich mich in der Vergangenheit darüber aufgeregt und hätte an die Decke gehen können. Heute finde ich es einfach nur noch traurig. Wenn man als Trainer Menschen mehr „kaputt“ macht, als ihnen hilft, dann sollte man sich definitiv eine andere Branche suchen und einen weiten Bogen um die Arbeit mit Menschen machen.
Danke fürs zuhören, euer KeKo
Wachstum durch konstruktives Feedback
Kennst du das eventuell? Der Moment, wenn dir jemand sagt: „Hey, du klingst wie all die anderen und erzählst genau das gleiche wie all die anderen.“ Das ist nicht cool, aber verdammt wichtig. Insbesondere dann, wenn du etwas anderes als alle anderen zu erzählen hast. Dann, wenn du Erfahrungen gemacht hast, die sich von der breiten Masse trennen und eben nicht die breite Masse ansprechen sollen.
Vor kurzem gab es einer dieser Momente und ich bin sehr sehr froh, dass mir die GNTC Crew da so offen gegenübertritt und kein Blatt vor den Mund nimmt. Konstruktives Feedback gibt mir so unglaublich viel und allen voran die Möglichkeit, an mir selbst und dem was ich jeden Tag tue, zu arbeiten. Ja, ich mag Wachstum und am besten Wachstum, der aus Kritik, Feedback und den Wünschen meiner Mitmenschen heraus entsteht.
Der Verursacher für diesen Artikel und damit der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Schreiben ist der letzte Post „Warum Krafttraining für Frauen essentiell ist“. Der Artikel hat nicht das Feedback eingeheimst, dass ich mir ursprünglich gewünscht hatte, ganz im Gegenteil. Einige meiner naheliegenden Mitmenschen haben sich darin überhaupt nicht gesehen bzw. davon angesprochen gefühlt. Dabei wollte ich doch mitunter genau diese Menschen ansprechen.
Betrachte ich den Artikel im Nachhinein, so wird mir klar, warum. Ganz klar habe ich, wie es bereits die Magazine oder sonstige Blogs tun, ein großes Augenmerk auf das Thema Optik, Oberflächlichkeit und Schein gelegt. Die wirklich relevanten Themen habe ich dabei leider immer nur kurz angehauen. Zu kurz. Dabei könnte man es viel interessanter, spannender und praxisnaher ausrichten, so dass auch tatsächlich die Frau abgeholt wird, der es nicht vorwiegend um das optische Erscheinungsbild geht (ja ein kleiner Teil spielt immer mit rein). Es geht dabei viel mehr um Lebensqualität, Lebenskraft und das Meistern von Herausforderungen.
Nur durch das konstruktive Feedback konnte ich damit wieder außerhalb meines engen Tunnels blicken. Interessanterweise braucht es eben genau so Momente, um an diesen Punkt zu kommen. Da schreibst du eine Zeit lang genau so wie es für dich richtig ist, triffst die richtigen Stellen bei den richtigen Menschen und dann, um so mehr du recherchierst, umso mehr nimmst du die Gestalt der anderen an. Ja, du verlierst ein wenig dein eigenen Stil die Dinge an den Mann (oder natürlich die Frau :)) zu bringen.
Dann brauchst du nur einen kleinen neuen Reiz, einen kleinen Anstoß und zack ist dir alles wieder klar. Ich möchte eben nicht wie jedes andere Fitnessmagazin, jeder andere Fitnessblogger, Fitnessguru oder sonstige Konsortien sein, nein, ich möchte ICH sein und ich möchte, dass Generation Athletic weiterhin gegen den Strom schwimmt. Sport ist Lifestyle, aber nicht im Sinne von schnieken Klamotten, stylischen Schuhen oder dem geilsten Sixpack. Nein, Sport ist Leidenschaft, Erfüllung, Gemeinschaft und nah an der Natur. Sport ist Gesundheit, Nachhaltigkeit und verdammt viel Spaß!
In diesem Sinne habe ich mir auf mein Flipboard für die Jahresplanung 2019 eine fette Notiz hinterlegt auf der „AUTHENTISCH“ steht. Ich möchte euch mit meinen Texten fesseln und meine Leidenschaft mit euch teilen. Ja, ich möchte sie einfach klipp und klar mit euch leben. Echt, roh und unzensiert. Eben so wie ich das eigentlich schon immer gern gemacht hab.
Danke für euer Vertrauen, bleibt gespannt und vor allem, bleibt am Ball! Euer KeKo
Von Schmerzen, Stärke und Gesundheit
Wieder mal ist ein erfolgreiches Wochenende zu Ende, wieder ein Ultra hinter uns und wieder einmal haben wir viele Lehren mit nach Hause nehmen können. Diesmal geht es um Schmerzen, Stärke und allen voran die Gesundheit. Was aber hat das alles mit einem Ultralauf zu tun? Ganz viel und alles!
Es ist krass, wie unterschiedlich die Welten sind und noch viel krasser, dass sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Vergleicht man hochkarätige Trailrunning-Events mit OCR-Events so klafft da eine extrem große Lücke. Fehleinschätzung, vor allem Überschätzung, kein entsprechendes Training und eine Ladung Wissen das gegen Null geht. Ehrlich, da rennen Leute Ultras, die in ihrem Leben noch keine 20 km am Stück gerannt sind. Da rennen Leute Ultras, die sich mit Schmerzmitteln vollpumpen, weil sie vor Schmerzen einfach nicht mehr laufen könnten. Das ist Ultra-OCR wie wir es zumindest in Deutschland erlebt haben.
Schaut man sich dagegen die Trailrunning-Events auf Ultra-Distanz an, so sieht man Menschen, die wissen, auf was sie sich da einlassen. Da geht keiner an den Start, der sich die 100 km nicht zutraut, da geht keiner an den Start der sich mit irgendwas vollpumpt, nur dass er über die Runden kommt. Zumindest, haben wir keinen solchen Menschen getroffen und ja, wir haben einige getroffen und kennengelernt.
Wir wollen hier aber auch eigentlich keine Debatte entfachen und auch gar nicht zu stark kritisieren *hust*, sondern nur ein paar unheimlich wichtige Themen ansprechen: Schmerzen, Stärke und Gesundheit im Rahmen von Ultra-Läufen, völlig unabhängig davon ob Trail, „stinknormal“ oder OCR.
**Schmerzen: No pain no gain**
Wer kennt diesen Spruch nicht. Schon tausendmal gehört und irgendwann hängt er zum Hals raus. Aber dennoch, die Quintessenz ist und bleibt wahr, ohne Schmerz kein Erfolg. Die Frage ist nur welche Art von Schmerz, welche Intensität und vor allem wie viel darf bzw. sollte ich dulden?
Wer sich wirklich richtig vorbereitet, der hat in der Regel schon ausgesorgt. Dann war das Training per Definition sicher schmerzhaft, indem man immer wieder an seine Grenzen gekommen ist oder indem man sich auch mal die ein oder andere Verletzung zugezogen hat. Man hat sich davon aber nicht unterkriegen lassen und weiter an seinem Ziel festgehalten.
Steht dann der Tag des Ultras an, hat sich richtig vorbereitet und ist fit, so ist da in der Regel nicht viel mit Schmerzen bis hin zu gar nichts. Wer Schmerzen hat, der hat sich entweder nicht richtig vorbereitet, ist während des Rennens blöd aufgekommen oder die Bedingungen haben einem einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Dennoch, für viele Erstlinge sind Schmerzen fester Bestandteil eines Ultras und daher auch ein wirklich wichtiges Thema. Schmerz ist erst einmal relativ, denn dein Kopf macht ihn stärker oder schwächer. Du kannst deinen Schmerz also sehr gut über deinen Kopf steuern und solltest dies auch tun, solange deine Gesundheit dadurch nicht gefährdet wird! Wird der Schmerz allerdings zu stark und du kannst kaum noch laufen, dann kannst du dir sicher sein, dass der Schmerz noch viel mehr kaputt machen wird. Hier gibt es allerdings kein Geheimrezept und jeder muss jeder für sich selbst herausfinden, was die eigene Grenze hergibt. Schmerz der die Gesundheit beeinträchtigt = Abbrechen. Insbesondere für all diejenigen die langfristig einen Sport betreiben möchten.
**Stärke**
Heißt für uns auch unter schmerzlichen Bedingungen, die nicht gesundheitsschädigend sind, und ohne Aufputschmittel weiterzumachen. Ja, weder Schmerzmittel noch sonst irgendwelche Mittel, um eine Leistung abzurufen, zu der der Körper eigentlich nicht mehr in der Lage ist. Am Tag danach und wahrscheinlich auch noch Wochen danach wirst du sonst durch die Hölle gehen und deinen ganzen Trainingsfortschritt in die Tonne klopfen.
Stärke bedeutet, weiterzumachen, auch wenn es ungemütlich wird. Sich dem ungemütlichen zu stellen, auch wenn es alles andere als leicht ist. Wahre Stärke bedeutet, weiterzumachen, wenn du denkst du kannst nicht mehr und vor allem weiterzumachen, wenn es schmerzt.
**Gesundheit als Priorität**
Ja, Nummer 1 Faktor bleibt die Gesundheit. Nichts geht vor, nur die Gesundheit, so einfach ist das. Ganz besonders bei Profisportlern lässt sich das immer wieder sehr gut erkennen. Sie brechen Rennen ab oder treten erst gar nicht an, wenn es die Gesundheit nicht zulässt und das trotz monatelanger harter Vorbereitung, trotz erwartungsvoller Sponsoren und trotz der großen Karriere. Das Risiko im Vergleich zum Benefit ist einfach viel zu groß. Heißt: Würdest du in das Rennen gehen, bei dem du keine 100% Leistung, vielleicht noch nichtmal 60% abrufen kannst, mit der Chance auf einen mehrmonatigen Ausfall? Sehr wahrscheinlich nicht.
Und leider sieht man das auf manchen Veranstaltungen viel zu oft. Menschen die unter erheblichen Schmerzen leiden, Menschen die kaum noch laufen können, Menschen sich diesen Schmerzen durch Schmerzmittel kurzzeitig entwenden, nur um später im Ziel anzukommen und dann wochenlang noch mit Schmerzen vor sich hin zu vegetieren.
SCHLUSSWORT
Für uns ist das kein Weg und vor allem kein Weg der auf langfristigen Erfolg ausgerichtet ist. Für uns gibt es nur einen Weg und der heißt, kontinuierliches sich steigerndes Training, um für derartige Herausforderungen gewachsen zu sein. Nicht dem Ego-Willen, nicht um irgendwem was zu beweisen, sondern weil man Bock drauf hat und sich seiner Sache SICHER ist.
Gesundheit first!
GNTC Success Story | #6 Kim
Die jüngste im Bunde, Kim. 15 Jahre jung, aus unserem Heimatort und pure geballte Power.
Für uns von Generation Athletic war es damals keine so einfache Entscheidung, denn eigentlich war das Training erst ab 16 Jahren möglich. Dennoch war und ist Kim eines dieser Mädchen, die wissen was sie wollen und von Anfang an war klar, dass sie alles in der Welt erdenkliche tun würde, Teil der Crew zu sein. Schlussendlich haben wir ihr dann unter ein paar Bedingungen die Chance geboten, denn auch die Mutter stand voll und ganz hinter der Entscheidung. Heute können wir mit großer Freude sagen, dass wir eine mehr als nur richtige Entscheidung getroffen haben und sind heilfroh Kim in unserer Crew zu haben.
Kim hat in den letzten Monaten herausragendes geleistet. Sie kommt 3x die Woche zum Training, gibt wirklich immer alles und hat bereits das ein oder andere harte Event hinter sich. So hat sie unter anderem auch an unserem dreitägigen Bootcamp „Inside Hell´s Kitchen“ teilgenommen und einen unglaublich souveränen 3-stündigen Nachtlauf mit Wasser absolviert. Sie ist nicht nur kräftetechnisch und mental gewachsen, sondern ist auch unglaublich Erwachsen geworden. Sie trifft eigene Entscheidungen, kann sich selbst viel besser einschätzen und weiß wann auch mal Schluss ist. Eine 15-jährige mit derartigen Ambitionen hat aus unserer Sicht mehr als nur Respekt verdient.
Danke Kim, du bist eine absolute Bereicherung für die Crew und vor allem zu uns alten Hasen 🙂
Aber nun ab zum kurzen Interview mit Kim und unseren 5 berühmt-berüchtigten Fragen.
Frage Nummero 1
Wer bist du? Sag uns ein paar Worte zu deiner Person, deinem Alltag und deinem Leben. Hey, ich bin Kim. Ich bin 15 Jahre alt und gehe in die 9te Klasse auf die Realschule. Ich verbringe meinen Morgen in der Schule und meinen Abend mit meinem Team beim Sport. Meine Familie unterstützt mich sehr dabei, worüber ich sehr glücklich bin.
Frage Nummero 2
Was treibt dich an? Was motiviert dich jeden Tag aufzustehen?
Also das ist bei mir so eine Sache. Wenn ich will und mir etwas wichtig ist stehe ich von alleine auf. Aber wenn ich unter der Woche in die Schule muss würde ich gerne auch mal liegen bleiben. Zum Glück habe ich aber meine Mutter, sie ist mir eine große Hilfe dabei J
Frage Nummero 3
Wieso bist du bei GNTC gelandet und wie in aller Welt kommt es dazu, dass du dich bei jedem erdenklichen Wetter draußen und vor allem freiwillig von einem Thrill Sergeant quälen lässt?
Ich bin über Facebook darauf gekommen, als ich von anderen Leuten ein paar Beiträge gelesen hatte. Das Wetter macht mir eigentlich nicht soviel aus, dennoch muss ich noch lernen mit meiner Angst vor Gewitter umzugehen. Ich sag nur es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.
Frage Nummero 4
Du bist nun schon eine Weile ein fester Bestandteil der GNTC Crew. Wie hat sich dein Leben seither verändert? Was hast du seither alles erreicht?
Ich weiß, dass ich vieles für mein Leben dank den anderen und meist deutlich älteren Mitglieder dazu gelernt habe. Vor allem, kann ich mich nun sehr viel besser selbst einschätzen. In der Zwischenzeit habe ich schon einiges erreicht und meistere schon jedes Hindernis sowohl auf dem Parkour als auch im Leben. Das Größte was ich allerdings bisher geleistet war ein dreistündiger Nachtlauf auf unserem Gelände bei kalten Temperaturen und mit viel viel Wasser.
Frage Nummero 5
Was sind deine zukünftigen Pläne oder noch besser gesagt, wo willst du hin?
Ich habe zwei Ziele. Mein erstes Ziel ist das ich 2019 einen Lauf mit 13km meistere und mein zweites Ziel ist es entweder Ende 2019 oder Anfang 2020 einen Lauf mit 19km zu absolvieren.
Die Illusion der perfekten Haltung
Kennst du das nit auch, jemand will dir weiß machen, was du zu machen hast? Was ganz sicher für dich funktioniert? Welche Haltung die absolut Richtige ist? Was die Personen meist selber nicht wissen und realisieren, es gibt viele Wege, die nach Rom führen und nicht jeder Weg funktioniert für jeden.
Also uns kotzt das manchmal schon echt an. Da kommt einer an und sagt „Hey, du hast das so zu machen, alles andere ist schlecht für dich“. Woher weiß er denn das, kennt er dich? Kennt er deine individuelle Zusammensetzung? Klar gibt es immer eine optimale Haltung oder at least eine Haltung, die für den Menschen als generell optimal angesehen wird. Doch nicht jedes Individuum kann ein und dieselbe Haltung einnehmen und daher gibt es aus unserer Sicht auch nicht die „perfekte“ eine Haltung. Daher sollte man sich auch unbedingt von dem Gedanken lösen, jeden Menschen in eine bestimmte Haltung zu zwingen bzw. zu drängen und Anhand der individuellen Bedingungen die optimale Haltung für diese Person herauskristallisieren.
Gib mal „die perfekte Haltung gibt es nicht“ in Google ein und was findest du? Ja, genau. Suchst du aber nach dem selben Satz im englischsprachigen, so findest du unzählige Beiträge darüber, warum es eben keine perfekte Haltung gibt. Und genau das ist der Punkt, es gibt sie nunmal nicht. Leider ist Deutschland in solchen Themen immer weit hinterher und dabei hilft es durchaus, der englischen Sprache mächtig zu sein.
Das heißt natürlich nicht, dass wir nicht auf eine sauber und gesunde Haltung achten sollten. Das heißt einfach nur, dass die gleiche Haltung nicht für jeden einzelnen Menschen funktionieren muss. Anstelle uns also zwanghaft in eine Form zu preschen (weil jeder sagt, so muss das!), sollten wir herausfinden, was für uns am besten funktioniert.
Wo Haltung allerdings eine absolut unabdingbar wichtige Rolle spielt, ist das Krafttraining oder generell Training mit schweren Gewichten. Hier sollte man besonders penibel auf die richtige Haltung achten und wenn sich diese Haltung noch nicht einnehmen lässt auch erst auf andere Übungen ausweichen (die man sauber ausführen kann), bis sich eben diese Haltung einnehmen lässt. Zumeist kann man dieses „Problem“ durch regelmäßige Mobility- und Streching-Maßnahmen schon in kürzester Zeit beheben.
Nichts desto trotz gilt generell: Hast du Schmerzen bei einer Übung oder fühlt sich diese Übung einfach nicht richtig an, dann Streich sie! Und egal, ob jedes Buch, jeder Podcast oder jedes YouTube-Video dir was anderes verklickert.
Kleiner Zusatz:
In den meisten Fällen ist das größte Problem, dass sich einfach generell zu wenig bewegt wird und bekanntlich ist ja Sitzen das neue Rauchen. Also vielleicht einfach mal hier anfangen bevor man sich alles zu kompliziert macht und am Ende noch krummer dasteht.
Wenn Kids auf Angriff gehen!
Jaja, die Kids von heute. Unfassbar was einem da so über den Weg läuft, oder soll man sagen stolpert? In den Bahnen vor dem Screen, auf dem Fußgängerweg vor dem Screen, einfach überall wo man hinsieht, vor dem Screen. Realität, zumeist Fehlanzeige. Lieber zocken und YouTube-Videos schauen. Echte Werte, was das?
Gute Frage, oftmals können diese Kids ja gar nichts dafür, sondern haben es nie anders gelernt. Eltern, die aufgrund der Karriere keine Zeit haben, Eltern die sich nicht mit dem Thema Erziehung beschäftigen oder Eltern dies einfach nicht kümmert. Das Smartphone, die PS4, ja die regelt das schon. Das ist grob, ja aber so sieht nun mal die Realität aus und wir sprechen hier zwar nicht von der Allgemeinheit, aber definitiv von einem erheblichen Teil.
Früher, da wo wir noch jung waren, da gab es Nokia, Snake und ne SMS, wenn überhaupt. Da war man draußen, hat Baumhäuser gebaut, ist in stachelige Büsche gerannt und von Leitern gefallen. Überlebt haben wir es trotzdem. Spaß? Ja den hatten wir, aber sowas von. Die Eltern manchmal weniger, aber wir Kids haben schnell gelernt. Wir haben gelernt was es heißt, auch mal auf, entschuldige, die Fresse, zu fliegen. Wir haben gelernt, dass es da draußen so viel mehr zu entdecken gibt.
Klar, auch die Handys sind ein „Nice to have“ und haben für Notfälle absolut ihre Berechtigung. Wenn man weiß, das Kind kann einen jederzeit erreichen, dann ist das als Elternteil einfach Gold wert. Aber, dann das teure, dicke Ding für die fünfjährige, die dann den ganzen Tag damit verbringt, YouTube-Videos zu schauen, muss das? Aus unserer Sicht nicht und aus unserer Sicht gibt es irgendwo klare Grenzen.
Die Kids lernen im hier und jetzt, in der Realität und meistens ist das der Spielplatz und die Straße. Da verletzt man sich, da haut es einen hin und da lernt man eben, mit solchen Situationen umzugehen. Da lernt man, was leben heißt. Das ist nicht nur für die Zeit als Jugendlicher, sondern auch als Erwachsener fördernd, denn im späteren Leben wird man hin und wieder mit ungemütlichen Situationen konfrontiert. Nein, man wird auf jeden Fall damit konfrontiert.
Umso früher die Kids also solche Erfahrungen erleben, umso leichter werden sie es im späteren Leben haben und umso wichtiger ist es für den Elternteil, zu solchen Erfahrungen beizutragen. Damit meinen wir, die Möglichkeit einzuräumen, nach draußen zu gehen, aber auch vor allem eine entsprechende Grenze zu setzen, was die Smartphone- und Konsolennutzung angeht.
Wir von Generation Athletic haben nun seit 4 Monaten das GNTC Kids Training im Programm und erleben hautnah, wie sich die Entwicklung der Kids durch ein entsprechendes Outdoor-Training verändert. Die Kids treffen dabei nicht nur auf Gleichgesinnte und etablieren neue Freundschaften, sondern betätigen sich körperlich, gehen an ihre ganz individuellen Grenzen und verletzen sich auch mal. Ja, in der Natur kann man sich verletzen.
Während bei einigen am Anfang bei dem kleinsten Kratzer die Tränen aus den Augen gewichen sind, lachen sie heute schon fast darüber. Kleine Wehwehchen sind Teil des Lebens und diese Lektion haben sie bereits gelernt. Außerdem lernen sie, was es heißt im Team zu arbeiten und eben, dass es nicht immer darum geht der Erste, der Beste zu sein. Manchmal hilft man sich auch einfach nur gegenseitig, braucht dafür halt ein wenig länger und verzichtet auf den eigenen Erfolg.
Wir, die Coaches, sind einfach unheimlich stolz auf diese Kids und alles was sie bisher geleistet haben. Außerdem sind wir der Meinung, dass wirklich jedes Kind Großartiges leisten kann und oft mangelt es nur an der entsprechenden Zündung. Und dann? Ja dann sind die Kids auf gar keinen Fall mehr zu stoppen und gehen auf Angriff! Ein positiver Angriff!
Also nehmt eure Kids mit raus und lasst sie toben.
Shout out an die GNTC Kids!
Von BombenBergen und freiem Fall
Jesus, war das eine Woche. Der erste richtige Urlaub nach zwei Jahren war ursprünglich als Entspannung gedacht, mit Entspannung hatte der Urlaub dann am Ende aber eher wenig zu tun. Er war also eigentlich eher genau das Gegenteil. Anstrengend, Adrenalingeladen und einfach atemberaubend, wortwörtlich.
Wo fangen wir aber am besten an? Wir wollten in die Berge und da am Ende dieser Woche ein ganz besonderes Ereignis bei Vorarlberg anstand, wollten wir uns auf Deutschland, Österreich und die Schweiz „begrenzen“. Also einfach mal Berge und wandern in Google eingeben und schauen was bei rumkommt. So entstand eine kleine aber feine Liste von sehr interessanten Bergen, wovon am Ende noch genau fünf Stück übrig blieben. Unsere Urlaubsmission war also fix. Fünf Berge in fünf Tagen.
Fünf Bergewanderungen, von mittelschwer bis schwer. Die Hörndlwand (1684m), die Rofanspitze (2259m), die Seebergspitze am Achensee (2085m), die Wanderung zum Lünersee (1970m) und die 5-Seen-Wanderung. Fünf Bergwanderungen, die vom Gesamtbild irgendwie nicht verschiedener sein könnten. Jeder Berg war anders und hatte sein ganz eigenes Feeling, was diese fünf Tage unheimlich abwechslungsreich gemacht hat.
Zuvor sollte man jedoch wissen, dass um diesen Teil des Jahres noch relativ viel Schnee in den Bergen anzutreffen ist. Die Hauptsaison beginnt in der Regel erst ab Juli. Und ja, so war das auch. Aber first things first.
Unsere Reise begann am Ende Deutschlands und am Anfang Österreichs. Voller Motivation ging es den ersten Berg hoch und irgendwann, dem falschen Schild folge geleistet, standen wir mitten im Geröll. Wir so: „Ganz schön tougher Weg für Wanderer“, die Realität so „Ihr seid hier ganz schön falsch“. Das war echt keine ungefährliche Sache, aber wir haben das Ding auch noch frühzeitig abgebrochen und dann doch noch den richtigen Weg nach oben zum Gipfel ausfindig machen können.
Zweiter Tag: Für die einen ist es ein Märchen, für die die schon da waren Realität. Eigentlich wollten wir auf die Seebergspitze hoch, haben jedoch nicht damit gerechnet, dass es im nahem Umkreis ausgerechnet zwei Pelzach-Alm gibt. Und so sind wir an einem völligen anderen Startpunkt losgelaufen und haben uns ständig darüber gewundert, dass der Gipfel nicht ausgeschildert ist. Dann, der erste Bauer in Sicht und wir fragen, ob wir hier überhaupt richtig sind. Und er, na klar, einfach da den Weg lang. War wahrscheinlich die einfachste Variante für ihn 😀 Weiter oben, immer noch nix und so den nächsten Bauer gefragt. Mega unfreundlich aber gut auf den Punkt gebracht: „Jungs, lest doch ma, da steht Achensee, hier nix Achensee!“ Im Nachhinein eigentlich ein Top Typ. Langer Rede kurzer Sinn: So sind wir halt einfach zur Rofanspitze hoch. Und jetzt kommt der Knaller, irgendwo da oben findest du dann das Berghaus Sonnenwendjoch, ein Crossfit-Studio mitten auf dem Berg. Wie geil ist das denn? Wir waren so überwältigt, dass wir erst mal 2 Stunden mit Günther und Eva, den Inhabern, geplaudert haben. Das Ding ist einfach der Knaller. Geile Aussicht, alles was man für ein geiles Training braucht und tolle Menschen. Die einen können sich das kaum vorstellen, die die schon da waren, wissen, dass es real ist!
Dritter Tag: Da ging es dann aber tatsächlich auf die Seebergspitze hoch. Ajaj, ist das ein dickes Ding gewesen. Die Wanderung wurde als schwer eingestuft und ehrlich, das war ein absolut hartes Ding. Non-stop steil bergauf und irgendwann, ja da war einfach kein richtiger Weg mehr, nur noch schmaler Grad aus Stein. Und ja, daneben ging es auf beiden Seiten knapp 2000m in die Tiefe. Heile oben angekommen, ging es dann zum Glück einen etwas leichteren Weg wieder zurück. Gott sei Dank! Der Blick oben, war zwar atemberaubend, aber das war eine wirklich grenzwertige Erfahrung mit reichlich Adrenalinspritzern.
Vierter Tag: Die bis dato längste und schönste Wanderung von allen. Von ganz unten nach ganz oben zum Lünersee. Hier war wirklich alles dabei, reisende Bäche, grüne Bäume, Schnee, irgendwelche hüpfenden Tiere und ein endgeiler See mitten auf dem Berg. Während die anderen ganz gemütlich in der Seilbahn hochgefahren sind, wollten wir uns die Anstrengung nicht nehmen lassen. Steinige Passagen, Überquerungen auf dem Schnee und kristallklares Trinkwasser haben uns bestätigt. Irgendwann kommst du dann oben an und bist auch noch völlig geflasht, weil dort droben ein blauer See mitten auf dem Berg lauert und außenrum nur noch höhere Berge mit Schnee. Affengeil!
Fünfter Tag: BombenBerge. Die letzte Station sollte Pizol sein. Eigentlich stand die 5-Seen-Wanderung auf dem Plan, uns wurde aber bereits vorab versichert, dass wir sehr wahrscheinlich gar nicht erst dort Hingelangen werden. Dennoch haben wir uns dazu entschlossen es zu versuchen. Vom Weg her war die Wanderung wenig spannend, die Aussicht dagegen ab einer gewissen Höhe überragend und auch wieder völlig anders im Vergleich zu den anderen Bergen. Von oben kannst du auf die Städte und Dörfer schauen, die von Bergen eingekesselt (wie Beschützer) sind, Hammer! Noch weiter oben begann dann irgendwann der Schnee und wie bei den meisten anderen Bergen, waren wir auch hier die einzigen Wanderer weit und breit. Als erstes eine Überquerung eines kleinen Flusses, drüber gesprungen, erfolgreich und dann in ein Matschloch gestampft, patschnass, jawoll! Dann weiter, durch den ersten Schnee und fast in eine Bombe getappt. Ohne Witz, da lag eine kleine grüne Bombe im Schnee und wir wären fast rein. So ganz entspannt und unscheinbar lag das Ding da. Egal weiter, doch leider war der weg irgendwann mit zu viel Schnee bedeckt und der war Brockelhart, das war uns dann doch zu heikel und so haben wir uns bei knapp 2200m wieder auf den Rückweg gemacht. Apropos Bombe. Weiter unten einen Arbeiter getroffen und auf die Bombe aufmerksam gemacht. War wohl ein Blindgänger von der letzten Lawinensprängung. Kann man mal machen.
Ja und so sind 5 Tage zack zack um, die Zeit wie vom Winde verweht. Dennoch der „Urlaub“ noch nicht ganz zu Ende, stand noch eine wirklich wichtige Sache an, der Bungeejump. Seit 10 Jahren schiebt der Holde KeKo das Ding schon vor sich her, nicht wirklich vor Angst, sondern weil die Prioritäten immer wieder wo anders liegen. Dennoch der Drang nach dem freien Fall bleibt bestehen und wird diesmal Realität.
Wir kommen an dem Ort des Geschehens an, KeKo ist gelassen, aber trotzdem ein wenig nervös. Klar, macht man auch nicht alle Tage. Wir sparen euch aber die ganzen Details an dieser Stelle, das wäre alles zu langweilig und daher kommen wir gleich zur Sache.
Oben auf dem Podest kurz vor dem Sprung: Das Gefühl ist atemberaubend, unter mir nur Tiefe, der Wind braust durch meine Haare (da hab ich noch wenig) und ich freue mich unheimlich gleich von dieser Brücke zu jumpen. Nach 10 Jahren endlich der Sprung. Ich höre den Countdown und würde am liebsten direkt losspringen, aber Geduld mein Guter. Und dann ist es soweit, ich springe. Im freien Fall zieht es alles zusammen, ein geiles Gefühl. Und dann war´s das auch schon.
So im Nachhinein war es irgendwie gar nichts. Nachdem du 5 Tage lang die Berge und Höhen bis zu 2500m bestiegen hast, praktisch jeden Moment in dir aufsaugen konntest, war dieser kurze Spaß eigentlich kein Vergleich. Irgendwie so, als wäre ein schnelles Auto an dir vorbeigefahren und du kannst dich nur noch grob an die Details erinnern. Es war nicht enttäuschend, aber auch nicht erfüllend und bevorzugen würde ich definitiv die viele Zeit in den Bergen, die haargenau und mit jedem klitzekleinen Detail in deiner Erinnerung bleibt.
Eine Erinnerung fürs Leben.
Zwischen Feuer und Eis | Inside Hell´s Kitchen
Man kann sich einfach nicht ausmalen, was für ein unglaublich geiles Wochenende das war, wenn man es nicht selbst am eigenen Leib erfahren hat und hautnah dabei war. Das erste OCR-Bootcamp powered by Generation Athletic war ein voller Erfolg und hat das Beste aus Technik, Kraft, Kondition und Hindernislauf in drei intensiven Tagen vereint. Hammergeiles Essen inklusive!
Über die drei Tage sind einige geile Bilder entstanden, aber dennoch fangen diese Bilder nicht ansatzweise die Emotionen, das Feeling wie auch das Gesamtsetting des Wochenendes ein. Insbesondere an unserem Highlight, dem 2-stündigen Nachtlauf, können wir euch nur schriftlich teilhaben lassen, dazu aber später mehr. Fangen wir aber erst einmal von vorne an.
Bereits 2017 fand unser erstes Bootcamp statt, allerdings unter einem völlig anderen Motto als das diesjährige. Damals stand alles im Namen des Outdoor-Workouts und nach drei intensiven Tagen, 6 knallharten Workouts und einer super Kanutour in die Gewässer des Rheins waren die Teilnehmer nicht nur platt, sondern überglücklich und verdammt stolz auf die erbrachte Leistung. Damals gab es richtige Toiletten, richtige Duschen, eine richtige Küche, ja man mag fast sagen, es war schon fast ein Luxus-Bootcamp.
Dieses Jahr wollten wir aber was anderes, dieses Jahr wollten wir noch ein bisschen mehr klassischen Bootcamp-Charakter. Wir wollten schwere Bedingungen, noch mehr Outdoor-Feeling und einfach noch mehr von allem. Da wir inzwischen unser eigenes Gelände haben, ist die Entscheidung auch gar nicht schwer gefallen, wo es stattfinden soll. Wir wollten diesmal außerdem den Fokus auf das Hindernislaufen legen, da viele begeistert von den Läufen sind und vor allem, weil wir auch dafür bereits einen soliden Park an Hindernissen vorhanden haben.
Kurz um: Die Idee für das erste OCR-Bootcamp powered by Generation Athletic war geboren.
Und so stand nach wochenlanger intensiver Planung das Bootcamp direkt vor der Tür, denn am Freitag um 18 Uhr war der offizielle Startschuss in einem Kreis um die Feuer-Tonne. Handys wurden den Thrill Sergeant übergeben, unnütze Dinge bereits zu Hause gelassen und der Fokus war voll und ganz auf das Bootcamp gerichtet.
Nach einer kleinen Einleitung wurden Aufgaben verteilt. Pool schnellstmöglich mit Wasser füllen, Gemüse aus dem hauseigenen Garten pflücken und die Vorbereitungen für das erste gemeinsame Abendessen treffen. So war gleich am Anfang und überall auf dem Gelände Bewegung im Spiel, aber die Teilnehmer hatten gleichzeitig die Möglichkeit Gespräche zu führen und sich auf das Wochenende einzustimmen. Zum Abendessen wurde vegetarisch gegrillt, es gab Folien-Süßkartoffeln, Kichererbsenalat mit Zitronen-Öl (Steinel Ölmanufaktur) und in Chili-Öl (Steinel Ölmanufaktur) gegrillte Zucchini-Schiffe mit Ajvar-Ricottapaste. Zum Abschluss wieder an der Feuer-Tonne versammelt, ging es gut gesättigt nach und nach in die Heia.
Day 2:
5:30 Uhr der Pfeifton und 10 Minuten Zeit, in voller Montur am Startpunkt zu erscheinen. Es ist stockdunkel, frisch und genau die richtige Stimmung für einen duften Morgenlauf, natürlich mit Sandsack. Auf dem Weg durch den Wald wird hin und wieder gestoppt. Burpees, Squats und Ausfallschritte werden gemacht. Nach 45 Minuten zurück auf dem Gelände und wer hätte es gedacht, wieder 10 Minuten Zeit. Trinken, Toilette und weiter gehts. Techniktraining fürs Laufen und eine Schippe Sprints oben drauf, gleich anschließend geht es in den Wald, robben, rollen und krabbeln was das Zeug hält. Spätestens jetzt sind alle hellwach, voll mit Dreck und gut gelaunt. Der erste echte Bootcamp-Tag nimmt Gestalt an.
Nach gut 2 Stunden Morgensport und dem ersten Techniktraining geht es ran ans Frühstück. Rührei, Speck, Kürbiskerne und Gemüse stehen auf dem Speiseplan und füllen die Energiereserven wieder auf. Bei dem Pensum ist jede Mahlzeit ein absolutes Muss und vor allem gut durchdacht. Neben dem Abwasch werden dann bereits die Vorbereitungen für das Erdfleisch getroffen.
Nach einer entsprechenden Pause zur Verdauung geht es auch schon in die nächste Runde, Krafttraining steht an. Zuerst ein Theorie-Teil in dem erklärt wird wieso aus unserer Sicht das Krafttraining ein unabdingbarer Teil des Hindernislauf-Sports ist. Muskuläre Balance und Verletzungsprophylaxe sind dabei nur zwei Stichwörter die für ein Krafttraining sprechen. Weiter wird besprochen, wie ich das Krafttraining am besten in mein bestehendes Training integrieren kann, wie ich es periodisiere und auf welche Übungen der Fokus gelegt werden soll. Gleich im Anschluss geht es dann in die Praxis, wir üben Kniebeugen, Ausfallschritte, Trap Bar Deadlifts, exzentrische Klimmzüge, Nackendrücken, Bankdrücken, pronierte wie auch supinierte Curls. Außerdem zeigen wir spezifische Übungen wie sich bestehende Dysbalancen wieder ausgleichen lassen.
Danach geht es und direkt ohne Pause an das Mittagessen, die letzten Vorbereitungen werden getroffen, das in der Glut liegende Fleisch wird gecheckt und der Tisch wird angerichtet. Erdfleisch (Rind aus der Region -> Angushof Carius), Folienkartoffel, Oliven-Chutney, Karotten-Mango-Salat und Grüner Salat. Für unsere Vegetarier gab es leckere Bohnenburger. Nach dem Essen dann eine kurze Erholungspause bevor es zur Einweisung in den anstehenden Nachtlauf ging. Die Strecke wurde abgelaufen, die Hindernisse erklärt und der Ablauf noch einmal detailliert besprochen. Nachdem die Beine nun wieder warm waren gab es ein kurzes und knackiges Lauf- und Carrytraining, bei dem 30kg Atlas-Steine zum Einsatz kamen. Damit war dann auch die letzte Einheit vor dem großen Highlight des Wochenendes beendet. Vor dem Abendessen gab es danach noch einen Theorie-Exkurs in die Trainingsplanung und -periodisierung zur Vorbereitung auf die Hindernisläufe. Nach dem einfachen Abendessen bestehend aus Tomate, Mozzarella und Fladenbrot wurde sich dann endlich ausgeruht, geschlafen und regeneriert.
Zwischen Feuer und Eis
22:30 Uhr, die Pfeife tobt. In einer halben Stunde beginnt der 2-stündige Nachtlauf und die Teilnehmer haben schon ein ganzen Tag Training hinter sich. Alle Vorbereitungen sind getroffen, die Lichter sind angebracht, die zwei Feuertonnen lodern und speihen Funken, der Eiswasser-Pool wartet auf die ersten eintauchenden Teilnehmer. Die Strecke ist tough, auf nichtmal einem km erwarten einen 10 Hindernisse. Die geballte Ladung. Die Walls of Jericho machen den Anfang, gefolgt von krabbeln, 1,40 cm Hürden / einem Balance-Akt, dann die 12-kg Bälle, gefolgt von wirklich schweren Eimern nach oben ziehen, mit den Ringen hangeln, durch Fenster hüpfen und anschließend der Pool mit Eiswasser und zwei Hürden zum Abtauchen. Direkt danach die Monkey Bar, kalte und nasse Hände erschweren das Hindernis und verlangen einem alles ab. Zum Abschluss geht es dann auf das Mud Pit eine Runde Farmers Walk / Eimer tragen. Als Strafübungen für nicht geschaffte Hindernisse stehen Burpees und Log Pulls auf dem Plan. Die Log Pulls natürlich extra schwer.
22:50 Uhr, die Teilnehmer versammeln sich um die Feuertonne für ein kurzes und knackiges Warm-up. Es wird mobilisiert. 23:00 Uhr, der Startschuss ertönt und die Teilnehmer gehen in die erste Runde durch die Nacht. Man sieht die Stirnlampen flackern, die konzentrierten Blicke der Teilnehmer und die angespannte Stimmung erfüllt die frische Luft. Schaff ich das? Ein bisschen Angst vor dem Eiswasser steht jedem ins Gesicht geschrieben. Überall auf dem Gelände sieht man nun Lichter, Stirnlampen in alle erdenklichen Richtungen. Es ist ein faszinierendes und wirklich einzigartiges Setting, der Himmel klar, Vollmond, der Wald dunkel aber gleichzeitig so hell, das Feuer, das zum Himmel tobt und nasse, matschige Menschen, die wirklich alles geben.
Schnell wird klar, die Strecke hat wenig lange Laufsequenzen und damit ist es umso schwerer, warm zu werden. Insbesondere da in jeder Runde das Eiswasser überwunden werden muss. Die Kälte bleibt damit also Teil der ganzen Nacht. Das macht die Überwindung der Hindernisse natürlich umso schwerer. Bei manchen funktioniert es gut, bei anderen weniger, sie alle geben jedoch Vollgas und bemühen sich um ihr Bestes.
Die erste Stunde ist rum und die Teilnehmer zeihen sich immer öfter kurz zur Feuertonne zurück. Kurz aufwärmen, fokussieren und weitermachen, ja nicht zu lange stehenbleiben. Thrill Sergeant und Organisator Kevin Kowalczyk fängt nun auch an Tee an die Teilnehmer zu verteilen. Jetzt bedienen sich auch die ersten an der bereitgestellten Verpflegung, Bananen, Äpfel, Energy Balls, Nüsse und Iso-Drinks stehen bereit. Einige sind jetzt erst richtig im Lauf angekommen.
Ein halbe Stunde vor dem Ende, überlegen die ersten Teilnehmer Schluss zu machen, doch werden ermutigt weiter zu beißen. Tee, Feuertonne und weiter geht’s. Schneller laufen, immer in Bewegung bleiben und dann passt das. Und ja, die Teilnehmer geben noch einmal alles. Die 15-Minuten-Ankündigung und man sieht glückliche, erfüllte Gesichter. Das Ende ist nahe und man spürt jetzt schon die Freude über die erbrachte und affenstarke Leistung.
3 Minuten vor Schluss. „It´s the Final Countdown“ ertönt durch die Beschallungsbox und das Grinsen auf den Gesichtern könnte kaum breiter sein. Es wurden neue Rekorde gebrochen, es wurden Grenzen überwunden und es wurde nicht aufgegeben, alles trotz der unglaublich harten Bedingungen. Nach Abschluss des Laufs versammeln wir uns eingedeckt um die Feuertonne, lassen die Nacht revüee passieren, trinken Tee und sind einfach überglücklich, sowohl aus Teilnehmer- als auch organisatorischer Sicht. Die ersten schlafen ein.
Day 3
7:30 Uhr. Ein bisschen Schlaf soll schon sein und so werden die Teilnehmer erst später geweckt. Witzigerweise waren alle schon wach und haben mit einem früheren Wake-up-Call gerechnet (daran müssen wir nächstes Jahr doch noch was ändern ;)). Anyway, so waren alle Startklar für das morgendliche Workout. Fokus lag hierbei auf den Übungen Burpees und Reifenflips, die bei vielen bzw. fast allen Hindernisläufen zum Einsatz kommen. 10 Runden in Zweierteams mit 5 Flips, 10 Burpees und 15 Squats waren dabei alles andere als easy, insbesondere nach dem 2-stündigen Nachtlauf. Doch die Teilnehmer haben in jeder Hinsicht geballert , gefeuert und ja, auch ein wenig geflucht. Nach dem Workout dann alle fix und alle, Zeit für Frühstück. Ein wunderbares fruchtiges Müsli mit allem was das Herz begehrt. Man waren das glückliche Gesichter.
Aufgrund der Temperaturen wurde der Sonntagsplan komplett über den Haufen geworfen und spontan neu umstrukturiert. So haben wir uns nach dem Frühstück lediglich auf eine kleine Wandertour begeben, gefolgt von einem kurzen Halt am See. Anschließend ging es mit dem PNF-Stretching und Faszientraining weiter. Dabei haben wir vor allem mit kleinen wie auch großen Faszienrollen, sowie Triggerbällen gearbeitet. Nach dem harten Samstag war das durchaus mal angebracht.
Zum Abschluss ging es dann an eines der absolut wichtigsten Themen, was die Technik beim Hindernislauf betrifft, Kletter- und Hangeltechnik. Nun nach dem Faszientraining waren alle wieder erholt, auch wenn die Muskeln noch etwas Müde vom Nachtlauf waren. Wir haben dieses Techniktraining bewusst ans Ende gelegt, da wir die langen Seile aufgrund der Verletzungsgefahr nicht in den Lauf integriert haben und vor allem, da wir noch sicherstellen wollten, dass für den Nachtlauf genug Kraft für die Hangelhindernisse vorhanden war. So wurden zum Abschluss J-Hooks geübt, Flussüberqueren simuliert und ganz Monkey-Style gehangelt.
Damit war auch der letzte Bootcamp-Tag fast zu Ende. Es wurde aufgeräumt, geputzt und gepackt, während Brian heimlich die wohlverdiente Pizza abgeholt hat. Ja, es gab die ganzen Tage über nur gesundes Essen und nach dem ordentlichen Pensum an Training haben sich die Teilnehmer diese mehr als verdient. Ein Snickers durfte natürlich auch nicht fehlen.
FAZIT
Alles in allem war es ein unglaublich spannendes, erlebnisreiches OCR-Bootcamp-Wochenende mit unglaublich tollen Menschen. Es wurde nicht nur trainiert, sondern auch gelehrt und gespaßt. Eben alles, was wir uns für unser eigenes Bootcamp wünschen und eben eine etwas andere Art von Bootcamp. Ganz besonders unser Highlight, der 2-stündige Nachtlauf wird uns noch viele schlaflose Nächte bereiten, im positiven Sinne. Man kann dieses Erlebnis einfach nicht in Worte fassen, geschweige denn in irgendeiner Weiße zu fassen bekommen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Es wird auch nächstes Jahr wieder ein Bootcamp geben und wir haben uns fest dazu entschlossen, öfter solche Nachtläufe stattfinden zu lassen. Einfach weil es das geilste ist, was wir, zumindest als Organisator, je erlebt haben. Uns stand da echt Pipi vor Freude in den Augen!